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BENELUX-CONNECTION: VERMEEREN UND GEERTRUIDA VERSTÄRKEN RB LEIPZIG

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Leipzig - (08.09.2024) In den letzten Tagen des Transferfensters ist es den Verantwortlichen gelungen, noch zwei Neuzugänge für die laufende Saison an Land zu ziehen. Zum einen konnte das belgische Supertalent Arthur Vermeeren von Atlético Madrid für das zentrale Mittelfeld auf Leihbasis mit Kaufpflicht verpflichtet werden. Zum anderen wurde der Wunschspieler vieler RB-Fans und Kapitän von Feyenoord Rotterdam, Lutsharel Geertruida, als Ersatz für den nach Saudi-Arabien gewechselten Mo Simakan verpflichtet.

80 Kilometer

Die Städte Antwerpen und Rotterdam sind nicht nur durch ihre geografische Nähe verbunden, sondern auch durch ihre gemeinsame Fußballleidenschaft. Beide Städte haben eine lange Fußballtradition und haben zahlreiche Talente hervorgebracht. Mit Arthur Vermeeren und Lutsharel Geertruida stoßen nun zwei Spieler aus diesen fußballbegeisterten Städten zu RB Leipzig. 

Der in Rotterdam geborene Lutsharel Geertruida ist ein Produkt der Feyenoord-Jugendakademie. Seine Karriere begann er bei Overmaas Rotterdam, bevor er im Alter von 12 Jahren über Sparta Rotterdam zu Feyenoord wechselte. Bei Feyenoord entwickelte sich Geertruida zu einem vielseitigen Defensivspieler, der sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der rechten Abwehrseite und im defensiven Mittelfeld überzeugen konnte. Seine Leistungen in der UEFA Youth League, in der er in sechs Spielen zwei Tore erzielte, unterstrichen sein Potenzial. Im Oktober 2017 krönte er seine Entwicklung mit seinem Profidebüt für Feyenoord im Alter von 17 Jahren. 

Der junge Belgier Arthur Vermeeren verfolgt einen ähnlichen Karriereweg wie sein neuer niederländischer Kollege Lutsharel Geertruida. Nach Stationen in verschiedenen Jugendmannschaften in seiner Heimat Antwerpen, darunter drei Jahre bei KV Mechelen, schloss er sich Royal Antwerpen an. Dort entwickelte er sich zu einem vielseitig einsetzbaren Feldspieler, der ähnlich wie Geertruida sowohl in der Defensive als auch im Mittelfeld zum Einsatz kam. Seine starken Leistungen in der Jugendmannschaft führten dazu, dass er in der Saison 2022/23 bereits mit der ersten Mannschaft trainierte und schließlich im Alter von 17 Jahren unter Mark van Bommel sein Debüt in der UEFA Conference League gab. 



No Luts, No Glory 

Nach seinem Debüt in der Saison 2017/2018 kam Geertruida in der darauffolgenden Spielzeit nur zu fünf Einsätzen in der Profimannschaft von Feyenoord Rotterdam. Erst in der Saison 2019/2020 konnte sich Geertruida endgültig in der Profimannschaft durchsetzen und auf der Rechtsverteidigerposition Spielminuten sammeln. In der folgenden Saison spielte sich Geertruida auf der rechten Verteidigerposition fest und erzielte im September 2020 gegen ADO Den Haag sein erstes Profitor. In der darauffolgenden Spielzeit war Geertruida ein fester Bestandteil der ersten Elf von Rotterdam und kam sowohl als rechter Verteidiger, Innenverteidiger als auch als Sechser zum Einsatz.

Die Saison 2022/2023 war wohl die bisher erfolgreichste für Geertruida. Zum einen konnte er in dieser Saison mit seiner Mannschaft den Meistertitel gewinnen und zum anderen feierte er im März 2023 sein Debüt in der niederländischen Nationalmannschaft. Die folgende Saison verlief für Geertruida nicht weniger erfolgreich. Scheiterte zu Beginn der Saison noch ein Wechsel nach Leipzig, konnte Geertruida im Laufe der Saison als Verteidiger 14 Scorerpunkte erzielen und, was vielleicht noch viel wichtiger für ihn ist, seinen Jugendverein regelmäßig als Kapitän aufs Feld führen. Eine Rolle, die für Geertruida zu Beginn seiner Profikarriere keineswegs vorgezeichnet war, da er aufgrund einer Sprachstörung, die ihn seit seinem vierten Lebensjahr begleitet, auf Interviews verzichtete. 



Antwerpen und Atletico

Im Gegensatz zu Geertruida konnte sich Vermeeren nach seinem Debüt relativ schnell in der ersten Mannschaft etablieren. In seiner ersten Saison absolvierte Vermeeren 34 Spiele und sorgte mit seinem Debüttor im Mai gegen Brügge in der Nachspielzeit nicht nur für ein persönliches Highlight, sondern auch dafür, dass Royal Antwerpen nach 66 Jahren wieder belgischer Meister wurde. Abgerundet wurde die Saison durch den Pokalsieg und die Qualifikation für die Champions League. 

In der folgenden Spielzeit war Vermeeren unumstrittener Stammspieler im Team von Mark van Bommel und absolvierte bis zu seinem Wechsel nach Madrid 32 Spiele für den belgischen Double-Gewinner. Unter anderem mit seinen Leistungen in der Champions League überzeugte Vermeeren so sehr, dass im Winter mehrere Teams um den belgischen Jungstar buhlten und sich schließlich Atlético Madrid das Supertalent von Royal Antwerpen für 18 Millionen Euro sichern konnte. Unter Diego Simeone kam Vermeeren in der Rückrunde allerdings nur zu fünf Einsätzen, was RB schließlich die Möglichkeit eröffnete, den jungen Belgier für die laufende Saison auf Leihbasis zu verpflichten.



Leadership und Flexibilität

Die beiden größten Stärken von Lutsharel Geertruida sind wohl seine Führungsqualitäten und seine Flexibilität.

Mit 23 Jahren wurde der junge Niederländer Kapitän von Feyenoord Rotterdam, und nachdem er zu Beginn seiner Karriere die Öffentlichkeit in Form der Presse gemieden hatte, spielte er am Ende seiner Zeit in Rotterdam nicht nur eine entscheidende Rolle im Team des heutigen Liverpool-Trainers Arne Slot, sondern auch in der Außendarstellung der Mannschaft. Auch bei den Fans von Feyenoord war Geertruida aufgrund seiner Art und seiner Vergangenheit als Jugendspieler von Feyenoord einer der beliebtesten Spieler. Auf den teilweise toxischen Social-Media-Plattformen ist es sehr schwer, ein schlechtes Wort von Feyenoord-Fans über Geertruida zu finden, was sein Standing unterstreicht.  



Neben seinen Führungsqualitäten ist Geertruidas andere große Stärke seine Flexibilität, die es ihm ermöglicht, auf verschiedenen Positionen zu spielen, ohne an Qualität einzubüßen. Für einen Trainer wie Marco Rose ist das natürlich ein Segen, denn so kann er Geertruida je nach Taktik oder Personalsituation bedenkenlos auf unterschiedlichen Positionen einsetzen. Eine Möglichkeit, die sich aus dieser Flexibilität ergibt, ist es, Geertruida ins zentrale Mittelfeld fallen zu lassen, wie es beispielsweise John Stones bei City macht, um dort Überzahlsituationen zu schaffen.

Im Spiel mit dem Ball zeichnet sich Geertruida einerseits durch ein gutes Raumgespür aus, wodurch er für seine Mitspieler sehr oft die beste Anspielstation ist, um sich aus Drucksituationen zu befreien, und andererseits durch eine sehr saubere Ballbehandlung, die ihn in Kombination mit seiner starken Physis zu einem sehr pressingresistenten Spieler macht. Im Passspiel ist Geertruida bei kurzen und mittellangen Pässen sehr stark (jeweils mindestens 98. Percentile), hat aber bei langen Pässen (Pässe über 25 Meter) noch Potenzial nach oben, da er hier nur relativ wenige Pässe zum Mitspieler bringt. Wenn Geertruida als RV eingesetzt wird, kann er auch immer wieder seine Qualitäten bei Hereingaben zeigen, wo er ein gutes Gespür dafür beweist, welcher Ball der richtige ist und wohin sich seine Mitspieler bewegen werden.

Gegen den Ball stellt sich Geertruida immer wieder als starke Konterabsicherung dar. Durch seine Kombination aus sehr guter Verteidigungstechnik, Schnelligkeit und Physis kann er viele Situationen entschärfen, bevor sie für sein Team wirklich gefährlich werden. Auch sonst präsentiert sich Geertruida als zuverlässiger Abwehrspieler, der weiß, welche Räume er zustellen muss und wann er gefordert ist. Schwächen hat er einerseits noch in der Luft, wo er mehr Duelle gewinnen muss. Ein gutes Vorbild kann hier Willi Orban sein, der bei ähnlicher Körpergröße einer der stärksten Kopfballspieler der Liga ist. Andererseits verhält sich Geertruida im letzten Drittel oft noch zu passiv, wo er teils zu lange wartet, bis er den Kontakt zum Gegner initiiert.



Der belgische Maestro 

Während Geertruida ein Spieler ist, der flexibel eingesetzt werden kann, ist Vermeerens stärkste Position recht eindeutig im zentralen Mittelfeld, wo er im besten Fall an der Seite eines defensivstarken Sechsers wie Xaver Schlager spielt, der es ihm ermöglicht, sich auf die Rolle als Spielgestalter hinter den Offensivspielern zu konzentrieren.

Wenn Vermeeren in diese Rolle schlüpfen kann, dann kann er seine beiden größten Stärken auf dem Platz am besten ausspielen. Das ist zum einen sein unglaublicher Fußball-IQ, der es ihm ermöglicht, ein Spiel unfassbar gut zu lesen und zu lenken, und zum anderen sein starkes Passspiel. Egal ob kurze, lange oder progressive Pässe, Vermeeren weiß, wann und wie er welchen Pass spielen muss. Ein Vergleich, der hier natürlich auch aufgrund der Nationalität auf der Hand liegt, ist Kevin de Bruyne, der zwar noch ein paar Stufen über Vermeeren steht, aber ähnlich wie Vermeeren mit seinem Fußball-IQ den Verlauf eines Spiels bestimmen kann. 



In Vermeerens Spiel mit dem Ball bilden natürlich seine beiden größten Stärken eine entscheidende Rolle, aber es sei auch erwähnt, dass Vermeeren ein Spieler ist, der sich unglaublich viel auf dem Feld bewegt, um anspielbar zu sein und Räume zu öffnen. Der Abschluss ist wohl noch eine der größten Schwächen des jungen Belgiers. Hier gelingt es ihm noch nicht, die Mischung aus Quantität und Qualität zu finden, die er beispielsweise im Passspiel hat. Auch muss Vermeeren noch versuchen gewisse Leichtsinnsfehler, wie vor dem 1:1 im Spiel von Royal Antwerpen gegen Porto, aus seinem Spiel zu bekommen. Das sollte aber ein Thema sein, was vor allem auch mit Erfahrung zusammenhängt und sich irgendwann von selbst erledigt.

Im Spiel gegen den Ball zeichnet er sich vor allem durch ein gutes und aggressives Pressing und sehr viel läuferischen Aufwand aus. Diese Kombination macht ihn insgesamt zu einem starken Balleroberer, da er entweder in die Passwege eindringen kann oder dann beim Gegner ist, wenn dieser den Ball noch nicht richtig verarbeiten konnte und so immer wieder Umschaltmomente einleiten kann. So ist es nicht verwunderlich, dass Vemeeren bei den Interceptions pro 90 Minuten zu den Top 5 Prozent der europäischen Topligen gehört. Verbessern muss er sich hingegen noch in Sachen Physis. Körperlich überlegene Gegenspieler können ihn oft noch zu leicht mit einem Push aus dem Spiel nehmen. Hier ist vor allem die Upper Body Strength ein Thema, an dem es zu arbeiten gilt. Und wie bei unseren anderen Sechsern und Achtern sind die Luftduelle ein Thema. Auch hier ist er durch seine Größe limitiert, sollte sich aber durch etwas mehr Physis zumindest im Rahmen seiner Möglichkeiten verbessern können. 



Zukunft und Gegenwart

Mit Geertruida und Vermeeren sind den Verantwortlichen um Rouven Schröder zwei Transfers gelungen, die sich wie Ouédraogo lang- und mittelfristig auszahlen können, aber auch Transfers, die hoffentlich kurzfristig Lücken im Kader schließen werden.

Bei Geertruida ist klar, dass er durch den Abgang von Simakan und die eher dünne Personaldecke in der Defensive sehr schnell viele Minuten sammeln wird. Ein Marco Rose, der eher zurückhaltend ist, wenn es um die Einsatzzeiten von Neuzugängen geht, wenn sie nicht Xavi heißen, wird bei Geertruida wahrscheinlich ziemlich schnell von diesem Kurs abweichen, was auch einfach an der Qualität von Geertruida liegen wird, die im Vergleich zu den aktuellen Spielern im Kader zumindest nicht abfallen wird. Die Position des Rechtsverteidigers dürfte recht schnell die des jungen Niederländers in der Leipziger Startelf werden.

Vermeeren wird es in seiner Anfangszeit wohl ähnlich ergehen wie Nusa, was bedeutet, dass er zunächst über Jokereinsätze viele Minuten sammeln wird. Das kann sich aber mit zunehmender Spielpraxis schnell ändern. Aktuell dürfte Haidara im Zentrum vorerst verdient gesetzt sein, was für den jungen Belgier bedeutet, dass seine Hauptkonkurrenten Nici Seiwald, bei dem man zwar positive Ansätze sieht, der aber noch auf den endgültigen Durchbruch wartet, und Kampl, der zwar immer wieder Hochs wie gegen Leverkusen hat, sich aber insgesamt eher in Richtung eines wertvollen Führungsspielers außerhalb des Platzes entwickelt, sind.

Die Integration in Leipzig und die Mannschaft sollte den beiden insgesamt leicht fallen. Mit Xavi spielt einer von Geertruidas besten Kumpels im Team und Vermeeren hat mit Openda und Vandevoordt zwei belgische Landsleute, bei denen er ebenfalls schnell Anschluss finden sollte. Insgesamt ist der Block der Benelux-Spieler mittlerweile sogar der größte im Kader und lässt erahnen, wie die Transferstrategie von Schröder und Schäfer aussieht.

Welkom in Leipzig Lutsharel en Arthur!

gNiklas

Quellen:

ESPN, FBref, Transfermarkt.de, Youtube 


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20240908-transfer-vermeeren_geertruida.html

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