ZUM GEBURTSTAG VIEL FRUST! - JUVE CRASHT DIE GEBURTSTAGSPARTY.

Leipzig - (05.10.2024) Es sollte ein festlicher Abend werden, es wurde eine herbe Enttäuschung. Wir blicken zurück auf die Partie gegen Juventus Turin und lassen die Chronik der Ereignisse nochmal Revue passieren.


Vor dem Spiel:
Am Mittag vor dem Spiel gab es eine freudige Überraschung: Die Fanclubs Red Campus, Firebulls und L.E. Bulls bereiteten eine Choreografie vor. Nach den letzten Monaten, wo der Verein die eigentlich gedachte Choreo der aktiven Fanszene aus diversen Gründen platzen ließ, „retteten“ diese drei Fanclubs die Idee der Geburtstagschoreografie und setzten sie auf wirklich eindrucksvolle Art und Weise um. Im Fokus dabei: Die neue Anlage für Choreografien, welche mit einem wunderschönen Motiv eingeweiht wurde. Ein toller Rückblick auf 15 Jahre Rasenballsport Leipzig. Vielen Dank für die Mühe und diese Kreativität!
Danke allen Spenderinnen und Spendern gestern! Ich denke die Choreo kam ganz gut an. ☺️ Wir wissen aber auch, an was wir noch arbeiten müssen, um noch besser zu werden. 💪🏻
— Tobi (@toby4mvp) October 3, 2024
Rund 12.000€ und über 500 Arbeitsstunden fanden ein würdiges Finale. 🔴⚪️✌🏻 #RBLJUV #Choreo @Red_Campus pic.twitter.com/dePUueQs3s
Das Highlight gleich zu Beginn!
Die Taktiken:
Die Leipziger wechselten gegenüber dem starken 4:0 gegen Augsburg nur einmal. Christoph Baumgartner ersetzte Antonio Nusa auf der rechten Zehn. Ansonsten vertraute Marco Rose der gleichen Elf, wie am letzten Bundesliga-Spieltag.
Juventus tauschte drei Mal gegenüber dem 3:0 in der Liga. Pokaltorhüter Michele di Gregorio startete für Mattia Perin, zudem wurden mit Nicolo Savona für Danilo und Andrea Cambiaso für Jonas Rouhi beide Außenverteidiger getauscht. Dass das Team von Thiago Motta in der Liga bisher noch ohne Gegentor ist, war zu diesem Zeitpunkt allen klar und gleichzeitig unterstrich es die Schwere der Aufgabe.

Erst der Jubel...
Kuriositätenkabinett Teil 1:
Die Startphase war für die Gäste aus Turin schwer. Bereits nach 15 Minuten mussten sie zwei Mal wechseln. Bremer blieb in der fünften Minute nach einem Zweikampf mit Openda verletzt am Boden liegen. Für ihn kam Federico Gatti. In der zwölften Minute kam dann auch die Verletzung des Ex-Stuttgarters Nicolas González dazu. Für ihn kam Neuzugang Francisco Conceiçao. Diesen Namen merken wir uns mal für später. Gute Besserung an beide Spieler! Mit Ausnahme dieser Verletzungen passierte in den ersten 15 Minuten nicht viel. Beide Mannschaften lieferten sich das klassische Abtasten.

... und am Ende Erklärungsnöte.
Erst Abtasten, dann Vollgas:
Es blieb dabei, die Mannschaften ließen wenig zu und bis auf einen Abschluss von Koopmeiners aus der Distanz passierte nichts wirklich gefährliches vor beiden Strafräumen. In der 30.Minute aber wurde es dann plötzlich auf beiden Seiten gefährlich. Erst köpfte Vlahovic für Juve, dies vereitelte Gulacsi aber sicher. Aus dem folgenden Gegenangriff resultierte die Leipziger Führung. Loïs Openda bekam den Ball, nahm ein wenig Tempo auf und lupfte im richtigen Moment perfekt in den Lauf von Benjamin Šeško. Der 21-jährige ließ sich nicht zweimal bitten, knallte den Ball unter das Tordach und brachte das Leipziger Stadion in komplette Ekstase. Daraufhin schaffte es die Mannschaft von Marco Rose die Führung in die Pause zu verwalten. Auch wenn Juventus Turin stückweise gefährlicher wurde und diesen dritten Genickschlag erneut gut verkraftete.
3 einfache Punkte wieder verschenkt.
— Niklas (@gNiklas43) October 2, 2024
RB schafft es erneut nicht, die sich bietenden Vorteile zu nutzen.
Individuelle Fehler paaren sich mal wieder mit taktischen Unzulänglichkeiten.#RBLJUV #RBLeipzig https://t.co/s3JAwwl6Ik
Zu viele Fehler für die Königsklasse.
Erster Party-Unfall:
In der Pause wechselte auch Leipzig verletzungsbedingt. Christoph Baumgartner blieb in der Kabine. Dafür kam Benjamin Henrichs und Amadou Haidara rückte auf die Baumgartner-Position. Leipzig verschlief den Start in Halbzeit Zwei komplett, die alte Dame aus Turin schien hingegen jetzt endgültig wachgeküsst. Mit Anpfiff zur zweiten Halbzeit drückte Juve auf den Ausgleich. Folgerichtig dauerte es nicht lange, bis der Ausgleich fiel. Dušan Vlahović verwertete eine Hereingabe von Andrea Cambiaso stark. Peter Gulacsi war machtlos. Spätestens ab da entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Mannschaften ihr Visier ein wenig öffneten.
𝐑𝐁 𝐋𝐞𝐢𝐩𝐳𝐢𝐠 𝟐-𝟑 𝐉𝐮𝐯𝐞𝐧𝐭𝐮𝐬
— Opta Analyst (@OptaAnalyst) October 2, 2024
What a win for Juventus. Losing two players to injury in the first 12 minutes and seeing their goalkeeper sent off, Thiago Motta’s men came from behind twice to win in Leipzig.#RBLJUV #UCL pic.twitter.com/89BHPT6J1E
Daheim in Überzahl nach Führung zu verlieren, ist nicht gerade herausragend.
Kuriositätenkabinett Teil 2:
Seinen ersten Höhepunkt fand die Partie in der 59. Minute, als die Partie mit der roten Karte von Torhüter Di Gregorio (Handspiel außerhalb des Strafraumes) eine völlig wilde Phase bekam. Denn diese rote Karte wurde vom VAR erkannt und zugunsten der Leipziger korrigiert, nachdem Schiedsrichter François Letexier dies zuerst übersah. Auch drei Minuten später übersah der Schiedsrichter ein Handspiel. Der darauffolgende Freistoß wurde von Douglas Luiz mit der Hand abwehrte. Erneut wurde die Entscheidung zugunsten der Messestädter korrigiert. Elfmeter. Nach einigen Diskussionen auf dem Feld schnappte sich Šeško den Ball, lief an und traf. 2:1 für Leipzig. Mit einem Mann mehr. Es sah sehr gut aus für den ersten CL-Sieg diese Saison.
👏Après deux journées,la juve est 7 éme du classement.mérité pour Thiago Motta et ses hommes.forza juve#Juventus #juve #RBLJUV pic.twitter.com/AV17fSOr1m
— Amine 21 (@Andrea_amine) October 2, 2024
Leipzig unter ferner liefen.
Die Party wird zum Fiasko:
Doch die Freude hielt nur kurz. Drei Minuten später war es erneut Dušan Vlahovic, der die Leipziger Partylaune trübte. Nach einem Ballverlust der Leipziger und einer Vorlage von Francisco Conceiçao traf der Serbe erneut mitten ins Herz der RB-Fans. Das Spiel blieb dadurch weiterhin offen und beide Seiten lieferten sich einen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Die Leipziger schafften es nicht, mit ihrer Überzahl das Spiel zu beruhigen und auf die eigene Stärke zu vertrauen. Zwar war man jetzt das dominantere Team und erarbeitete sich viele Chancen. Zum einen war man vorne aber nicht kalt genug und hinten verteidigte man nicht konsequent genug. Ich schrieb nicht umsonst, man sollte sich nachfolgend den Namen Francisco Conceiçao merken. Ausgerechnet er – der im Sommer auf der Leipziger Transferliste angeblich ganz oben stand, dann aber zu teuer wurde – traf nach seiner Vorlage zum 2:2 in der 83. Minute für Juve zum 2:3. Die Leipziger Abwehr ließ ihn gewähren. Totenstille. Wut. Frust. Verzweiflung. Wie konnte das passieren? Wie kann man in der achten internationalen Saison am Stück so passiv und naiv verteidigen. Wie kann man vorne so inkonsequent sein und sich für den eigenen Aufwand nicht belohnen. Es war zum Haare raufen. Man versuchte auf Leipziger Seite nochmal das Tempo anzuziehen und alles nach vorne zu werfen. Doch nicht nur ein starker Perin, sondern eine kollektiv stark verteidigende Turiner Mannschaft brachte dieses 2:3 über die Zeit.
The Champions League tifo game is strong in Leipzig and Lille 🏟️💥😳 pic.twitter.com/0R986OG3TB
— OneFootball (@OneFootball) October 2, 2024
Am Ende nochmal der Augenschmauß von den Rängen.
Was tun gegen den Kater?
Alle waren sich einig. Niemals darfst du dieses Spiel noch verlieren. Zurecht werden aktuell rund um Trainer Rose und die Mannschaft viele Fragen gestellt. Ist es die Qualität, ist es die Einstellung, ist es das Coaching? Dieses „harte Learning“, welches Rose nach dem Spiel von seiner Mannschaft forderte, muss schleunigst eintreten. Denn erst recht mit den Aussagen Mintzlaffs ist klar, es ist Druck drauf. Der Saisonstart in der Liga war okay, der in der Champions League schlecht. Die Spielweise dabei in vielen Phasen nicht überzeugend und teilweise naiv. Insgesamt viel zu wenig für die eigenen Ansprüche. Intern wird der Druck auf die Mannschaft und das Trainerteam immer größer und auch nach außen hin wird man das Gefühl nicht los, dass es brodelt. Was muss passieren, damit die Mannschaft die letzten Rückschläge wegsteckt und in positive Energie umwandelt und die Stimmung ins Gute wandelt. Um es mit Herbert Grönemeyer zu sagen: „Zeit, dass sich was dreht“.
Kicker – Whoscored – Sofacore – RBL – UEFA – FotMob – fbref
Statistik
RB Leipzig: Gulácsi – Geertruida (87. Poulsen), Orbán (C), Castello Jr., Raum – Seiwald (87. Vermeeren), Haidara (75. Nusa) – Baumgartner (46. Henrichs), Xavi – Šeško, Openda (90.+1 Silva)
Bank: Vandevoordt – Bitshiabu, Elmas, Klostermann, Gebel
Juventus Turin: Di Gregorio – Savona (61. Luiz), Kalulu, Bremer (C, 6. Gatti), Cambiaso – Fagioli, McKennie – González (12. Conceição), Koopmeiners, Yildiz (60. Perin) – Vlahović
Bank: Pinsoglio – Locatelli, Danilo, Thuram, Cabal, Rouhi, Mbangula
Schiedsrichter: François Letexier (Frankreich)
Tore: 1:0 Šeško (30.), 1:1 Vlahović (50.), 2:1 Šeško (65.) HE, 2:2 Vlahović (68.), 2:3 Conceição (83.)
Torschüsse: 24 / 16
Schüsse aufs Tor: 7 / 5
expected Goals: 3,37 / 1,20
Passquote: 86% / 92%
Zweikampfquote: 55% / 45%
Ballbesitz: 45% / 55%
Laufwerte: 122,2km / 121,2km
Fouls: 4 / 14
Ecken: 8 / 2
Abseits: 0 / 1
Gelbe Karten: Raum (1) / Conceicao (1), Perin (1)
Rote Karten: Di Gregorio (59.)
Zuschauer: 45.228
Der wahre Fan
Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20241004-spielbericht-juventus.html
- 2024/25
- Benjamin Šeško
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