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33. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 10.05.2025, 15:30 Uhr
Ort: WESERSTADION, Bremen
SV Werder Bremen
RB Leipzig
Spielplan RB Leipzig

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LAHM – LANGWEILIGER – AM LEIPZIGSTEN!

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Leipzig - (10.11.2024) Eine Reaktion auf das Debakel gegen Celtic wollte die Rose-Elf zeigen, was am Ende herauskam, war eine Wiederholung der spielerischen Armut der letzten Wochen. Selbst als RBL Gladbach in der zweiten Halbzeit auf das eigene Niveau heruntergezogen hatte, blieben offensive Ideen Mangelware. Am Ende stand ein langweiliges und verdientes 0:0-Unentschieden, das schonungslos die aktuellen Probleme aufzeigte.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Chaos in Leipzigs Hintermannschaft und Chaos in der Bundesregierung. Wenn Rose nicht bald die Kurve bekommt, dann kommt ggf. auch Mintzlaff darauf Neuwahlen zu forcieren. Der Tabellenstand täuscht über die spielerisch sehr problematische Entwicklung hinweg. Gegen Celtic dürfte sich Leipzig endgültig aus der Königsklasse gekegelt haben und in der Bundesliga war man dankbarer Aufbaugegner für einen BVB, der gerade gegen Mainz verloren hat.

Irgendwann holt einen die statistische Anomalie eben ein… Die aktuellen Ausfälle lassen sich schwer kompensieren, erst recht, wenn dem Team eine echte Spielidee abgeht. Im Abendspiel gegen Gladbach, das weder die letzten vier Auswärtsspiele noch seit 20 Versuchen zwei Spiele in Folge gewinnen konnte, musste also ein Sieg her, um für eine Trendwende zu sorgen.

 

Nusa und Baumgartner spielten zusammen fünf Keypässe und gewannen solide 11 von 24 Duellen.

 

Dreisatz des Spiels

Gemessen an den letzten Spielen, den aktuellen Verletzungssorgen sowie der spielerischen, taktischen und physischen Tristesse eine erwartbar überschaubare erste Halbzeit der Rasenballer. Zwar war der zweite Durchgang besser, aber Torchancen waren Bückware bzw. entstanden „bewusst unkontrolliert“. Von einer echten Reaktion auf die letzten Ergebnisse war RBL jedenfalls meilenweilt entfernt und rettet sich mit einem insgesamt verdienten Unentschieden in die letzte Länderspielpause des Jahres.

 

In Sachen Schönrednerei quasi schon titelreif.

 

Aufgefallen

1)      Die Handschrift des Trainers ist immer schwerer zu entziffern. Rose scheinbar mit einer taktischen Lese-Rechtschreibschwäche nah an der fußballerischen Illiteralität. Das hört sich jetzt harsch an, beschreibt aber sehr gut die fehlende Idee mit dem Ball. Neben dem sinkenden Ballbesitzanteilen sind auch die Phasen mit dem Ball geprägt von zähem Spielaufbau, dem Automatismen fast völlig abgehen. Sieht man mal von blinden versuchen den Ball nach vorne zu dreschen ab. Das liegt zu guten Teilen an trainierbaren Elementen: Passschärfe, Passsicherheit, Geschwindigkeit des Spielvortrags und dem besetzen von Räumen bzw. dem Wissen, wohin die eigenen Mitspieler so hinlaufen werden. Aus dieser Problematik erwächst die momentane Offensivflaute. In vier der bisherigen zehn Bundesligaspiele kam RBL auf unter einen xG und liegt damit auf Platz 9 der Liga, gerade einmal drei xG oberhalb der Abstiegszone. Nur in 30% der Spiele kam RBL über 2 xG und in nur 50% der Fälle hatte RBL mehr xG als der Gegner – nimmt man die Königsklasse dazu sind es natürlich noch weniger.

 

Halt Stop! Es braucht jetzt endlich taktische Weiterentwicklungen.

 

2)      Ohne Helden kein Heldenfußball! Schon am Ende der letzten Spielzeit schrieb ich, dass Rose Heldenfußball spielen lässt, der weniger über taktische Konzepte und viel mehr über individuelle Klasse kommt. Dies ist des Pudels Kern, wenn es darum geht, warum RBL aktuell selten mehr als die Summe der Einzelteile ist, weil diese Einzelteile (Xavi, Openda, Olmo) in den letzten eineinhalb Jahren eben den Unterschied ausgemacht haben. Das lässt sich durch die aktuellen Verletzten sogar noch bis auf eine Ebene darunter ziehen, wenn man sieht, wie sehr die Qualität auch durch das Fehlen von Raum, Lukeba oder Schlager leidet. Natürlich könnte kein Team ohne weiteres derartige Ausfälle kompensieren, aber ein echtes taktisches Korsett, was der Mannschaft Halt gibt, ist eben nicht vorhanden. Insofern fallen bei Rose solche Ausfälle gleich doppelt ins Gewicht. Wobei RBL aktuell auch wirklich diesbezüglich die Seuche plagt.

 

Das Verständnis für die Aussagen nach dem Spiel hielt sich gelinde gesagt in Grenzen.

 

3)      Ein wichtiges Element, wenn es mal nicht so läuft, können Standards sein, aber auch hier hat RBL unglaublich viel verschenktes Potenzial. So viel, dass man sich fragt, ob das überhaupt trainiert wird. Von den aktuellen und letztjährigen Top-6 Teams hat Leipzig derzeit den mit Abstand schlechtesten Wert für Torgefahr nach eigenen Ecken (1,3 xG), Topmannschaften wie Bayer und Bayern kommen hier auf über 4 xG, andere zumindest über 2 (Union, Frankfurt). Auch defensiv sieht es nicht besser aus, hier hatte Gladbach in der ersten Halbzeit einige gute Szenen, wobei trotz Massierung der Leipziger im eigenen Strafraum – was übrigens dafür sorgt, dass RBL auch kaum zweite Bälle bekommt – viel zu viel auf Gulácsis Kasten kam oder zumindest brandgefährlich war. Solche Dinge bleiben jedoch fußballerische Basics, die ein Spitzenteam grundsätzlich im Werkzeugkasten haben muss.

 

Phase? Oder eher ein Trend, der sich schon länger abzeichnet?

 

4)      Auch wenn Rose nach dem Spiel mit der zweiten Halbzeit die große Trendwende gesehen haben wollte, so kann man ihm hier nur schwer zustimmen. Natürlich bestimmte Leipzig dann das Spiel, aber bis auf Baumgartners Chance in der 63., die auch ein wenig Zufallscharakter hatte, gab es eigentlich keinen aussichtsreichen Abschluss. Nur einer der Schüsse mit der geringsten Torentfernung war übrigens in Halbzeit 2, was die Chancenqualität, die sich aus dieser „spielbestimmenden“ Phase ergab, wunderschön unterstreicht. Insgesamt kam Leipzigs Spielaufbau auch hier viel zu bräsig und träge daher. Gegen ein Team, was den Punkt sichern will und auch kaum noch über das eigene Defensivdrittel hinaus presst, lässt es sich natürlich leichter viel Ballbesitz in der Fünferkette haben. Dass dann dennoch fast alle Gladbacher noch vor dem Ball sind, gehört aber auch zu der Wahrheit.

 

Eine Frage, die auch in Leipzig einige umtreibt.

 

5)      Kommen wir zur physischen Verfassung, die treibt uns diese Saison besonders um und hier ist die zweite Halbzeit gegen Gladbach schon fast ein positiver statistischer Ausreißer, aber auch nur fast. Denn auch hier war von einer Schlussoffensive wenig zu sehen. Das RBL physische Probleme hat, am Ende den Druck nochmal zu erhöhen, ist bei Leibe kein Einzelfall. Auch da hilft ein Blick auf die xG Verteilung. In den letzten 15-20 Minuten des Spiels kommt RBL nämlich nur auf 1,8 xG, das ist der – mit weitem Abstand – schlechteste Wert aller Topteams, bei denen selbst der Schnitt schon über 4 xG und der Spitzenwert über 6 xG liegt. RBL kann also am Ende nichts draufpacken, sei es durch Einwechslungen, wo selten ein Impact kommt (siehe exemplarisch Haidara gestern), sei es allgemein durch Druck auf den Kasten. Kein Team (!) der Liga hat nach der 60. Spielminute weniger Tore geschossen als Leipzig und dies mit dem drittteuersten Kader. Da alle Teams im Prinzip mit ähnlichen Grundvoraussetzungen angetreten sind, was die Saisonvorbereitung anbelangt, ist diese Fußlahmheit ein ganz dickes Minus für den Trainerstab.

Wer jetzt vielleicht denkt, na gut, dafür starten wir vielleicht wie die Eisenbahn, der sieht sich getäuscht, auch hier ist RBL eher wie eine Draisine aufgestellt. Kein Spitzenteam hat in den ersten 30 Spielminuten weniger xG als Leipzig (2,2), wobei der Schnitt bei über 6 und die Spitze bei über 9 liegen. Beides schön zu sehen im gestrigen Spiel: bis zur 40. Minute 0,1 xG und nach der 75. auch 0,1 xG – beides freundlicherweise aufgerundet. Nicht zu sehen dagegen: eine Trendwende. Die Intensität, die für ein Gegenpressing rangnickschen Anstriches – und das ist im Prinzip auch immer noch Roses Basis – nötig ist, bleibt also weitestgehend auf der Strecke und mit dem Ballbesitz, der sich sonst ergibt, weiß das Team wenig anzufangen.

 

Rose ist immer noch der punktbeste Leipziger Bundesliagtrainer. Aber zu sagen, dass die Werte beunruhigend sind, wäre untertrieben.

 

6)      Diese Statistiken lassen sich fast beliebig weiterführen, ich empfehle hier die schöne Zusammenstellung von RBoligei auf X (direkt darüber). Die vielen gewonnenen Zweikämpfe (Platz 1) durch erhöhten Gegnerdruck und die statistische Anomalie der wenigen Gegentreffer, sollten wie der aktuelle zweite Platz aber nie den Blick auf das Wesentliche verstellen – Leipzig befindet sich in einem Abwärtstrend!

 

Die Pressekonferenz nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge.

 

7)      Zusätzlich zur Verletzungsmisere kommt, dass es Rose nicht gelingt die solide Kaderbreite vollständig zu nutzen. Kicker wie Elmas oder Silva, die sich auf hohem Niveau schon bewiesen haben, kommen gar nicht auf die Beine und in der zweiten Reihe fehlt es durch späte Einwechslungen an Spielpraxis (Bitshiabu) oder Perspektive (Poulsen). So schmal wie der Kader gerne gemacht wird, ist er nämlich nur durch diese ausbaufähige Nutzung der Basis selbst. Der Abgang von Olmo hinterlässt zwar eine große Lücke (auch in Barcelona war er aber schon einige Spiele verletzt), aber sonst blieb der Kader abseits des durch Geertruida gut ersetzten Simakan eigentlich zusammen. Das zeigt auch die im Ligavergleich geringe Quote von eingesetzten Neuzugängen. Warum also nun Leipzigs Spiel wenig strukturiert daherkommt, obwohl der Stamm sich kaum geändert hat, ist eine weitere Frage an das Trainerteam.

8)      Was aktuell besonders verwundert, ist die Einschätzung des Spiels – siehe die Kommentare auf X oder anderswo bzw. einfach mal die PK wirken lassen. Da wird von einer „bärenstarken“ Halbzeit gesprochen, bei der nur noch auf ein „Tor gespielt wurde“ und ein „neuer Maßstab gesetzt“ wurde. Eine Halbzeit mit 8:3 Torschüssen und 0,6 zu 0,1 xG, in der es keine Leipziger Ballberührung im gegnerischen Fünfmeterraum gab und in der es gerade mal drei erfolgreiche Dribblings irgendwo im Zentrum des Spielfelds zusammenkamen. Das kann gegen Gladbach nicht der Maßstab sein, den man setzen will. Zwei Schüsse aufs Tor mit fast 68% Ballbesitz in über 45 Minuten abzuliefern, ist vieles aber nicht bärenstark, es sei denn man meint einen flauschigen Teddybären.

 

Man kann vom Loddar halten was man will, aber dieser Eindruck drängt sich auf.

 

Fazit

Ein Spiel, dass stark an die Nullnummern gegen Pauli und Union erinnerte, auch dort war Leipzig das schwächere Team und hatte die schlechteren Torchancen. Die zweite Hälfte stellte sich Gladbach hinten rein und sicherte den Punkt. RBL hingegen erweckte trotz Überlegenheit nicht unbedingt den Anschein, ein Tor erzwingen zu können. Auch auf den Rängen konnte die Rose-Elf mit der aktuellen Leistung kein Feuer entfachen und so stolpert Leipzig Platz 2 zum Trotze berechtigterweise wenig euphorisch in den kommenden Winter.

 

Kampl mit den meisten Keypässen (3), erfolgreichen Flanken (3) und einer der höchsten Passquoten, was insgesamt aber mehr über seine Mitspieler aussagt.

 

KickerWhoscoredSofacoreRBLBundesligaFotMobunderstatfbref

 

Statistik
RB Leipzig: Gulácsi – Klostermann, Orbán (C), Bitshiabu, Henrichs (67. Haidara) – Vermeeren (81. Seiwald), Kampl – Baumgartner (81. Ouédraogo), Nusa – Openda, Poulsen (67. Šeško)
Bank: Vandevoordt, Zingerle – Elmas, Silva, Gebel
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally, Friedrich, Itakura, Ullrich (90. Chiarodia) – Reitz (72. Sander), Weigl – Honorat (81. Čvančara), Pléa (72. Neuhaus), Hack (81. N´Goumou) – Kleindienst
Bank: Sippel – Stöger, Lainer, Ranos
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)
Tore: Fehlanzeige
Torschüsse: 12 / 14
Schüsse aufs Tor: 5 / 4
expected Goals: 0,85 / 1,32
Passquote: 87% / 81%
Zweikampfquote: 49% / 51%
Ballbesitz: 62% / 38%
Laufstrecke: 117,66km / 117,15km
Sprints: 265 / 204
Fouls: 14 / 7
Ecken: 8 / 4
Abseits: 2 / 4
Gelbe Karten: Vermeeren (3), Haidara (4) / Reitz (1), Hack (3)
Zuschauer: 46.887 (ca. 3.800 Gladbacher)

Rumpelstilzchen


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