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27. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 29.03.2025, 15:30 Uhr
Ort: BORUSSIA-PARK, Mönchengladbach
Bor. Mönchen-
gladbach
RB Leipzig
Spielplan RB Leipzig

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2
Bayer 04 Leverkusen
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3
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45
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45
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RB Leipzig
42
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NICHT MAL MEHR AUF AUGENHÖHE MIT MAINZ!

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Leipzig - (02.03.2025) Einem Blitzstart folgten 80 Minuten kalte Dusche in denen Leipzigs fußballerisches Leistungsvermögen auf Mainzelmännchenniveau schrumpfte. Kein echtes Aufbäumen und viel zu späte Reaktionen von der Bank führten nach den prophetischen fünf Unentschieden und dem einen Sieg zur ersten Niederlage der Rückrunde. Rose wirkt weiterhin ratlos und steht nun um so deutlicher in der Kritik.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Während nach dem Unentschieden gegen Heidenheim die ersten ernsthaften Gerüchte die Runde machten, dass Rose zum Sommer abgelöst werden könnte und Leipzig sich nicht zuletzt dank eines schmeichelhaften Elfmeters gegen Wolfsburg ins Pokalhalbfinale schießen konnte, lag der Fokus zum Wochenende hin doch erneut auf der Liga. Wie würde RBL die Bürde der englischen Woche verkraften, nachdem ja schon drei volle Trainingswochen nicht zum Sieg gegen Heidenheim genügten.

Rose wechselte nur wenig, brachte Haidara für Kampl und rotierte Gulácsi wieder zwischen die Pfosten. Gerade im Hinblick auf die weiteren Möglichkeiten auf der Bank (Lukeba, Seiwald, Klostermann und die beiden Winterneuzugänge), wäre es bei einem physisch eher schwächelnden Team wohl möglich gewesen, anders zu starten.

 

Double face palm absolut angebracht.

 

Dreisatz des Spiels

Nach gut fünf Minuten hatte Leipzig sein Pulver verbrannt, als sich der Rauch des 1:0 von Xavi gelegt hatte, blieb nur noch die Asche der Erinnerung zurück. Von den 1,78 herausspielten xG, gingen 1,24 xG auf das Konto dieser ersten fünf Minuten. Mainz wurde dagegen sukzessive stärker und überrumpelte RBL dann nach der Pause vollends. Die maue Schlussoffensive der Roseelf, in der oft kopflos angerannt wurde, konnte das Spiel nicht mehr wenden und so verspielte RBL wettbewerbsübergreifend nicht nur zum neunten Mal eine Führung, sondern verlor sogar zum sechsten Mal – Rekord in den Topligen Europas und auch in der Bundesliga. RBL damit alleiniger „Spitzenreiter“ in diesen Kategorien.

 

Ich weiß noch, in den ersten Jahren in der Bundesliga, wenn #RBLeipzig in Führung gegangen ist, hatte der Gegner kaum eine Chance noch Punkte zu holen. Aktuell haben wir die meisten Niederlagen (mittlerweile 7!) nach Führung wettbewerbsübergreifend und im europäischen Vergleich. #RBLM05

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— LawnballVAR (@lawnballvar.bsky.social) 1. März 2025 um 19:57

Spitzenreiter der ungewünschten Art.

 

Aufgefallen

1)      Wenn ein Team nach 10 Minuten keine Körner mehr hat und sich Zug um Zug vom gegnerischen Team herspielen lässt, bis es endlich wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt, der Trainer aber erst nach dem 1:2 irgendwelche Anzeichen macht, um das Blatt zu wenden, dann muss man vornehmlich auf der Trainerbank nach Antworten suchen. Eine Doppelspielwoche, quasi keine Wechsel, obwohl man sich der sowieso schon bescheidenen Physis bewusst ist und ein Spielverlauf, der zum Eingreifen geradezu einlädt – was passiert? Nichts! Klar bemängelt Rose nach dem Spiel das Verhalten der Spieler, aber wer hätte denn am ehesten vor der Pause, in der Pause oder nach dem 1:1 eingreifen können? Was sagt es über das Training aus, wenn wir mit vollen Trainingswochen Unentschieden gegen Abstiegskandidaten herausholen und nach einem Pokalspiel gegen Mainz baden gehen?

2)      Auch wenn Rose gewechselt hätte, bleibt die Frage offen, ob dies viel geändert hätte. Denn aktuell spielt so ziemlich jeder Leipziger unter seinem Leistungsvermögen. Wenn ein Spieler mau ist, dann liegt es an ihm selbst, sind alle mau, dann liegt es eher an etwas Strukturellerem. Taktisch war das nach den ersten 5 Minuten extrem arm. Umschaltmomente, die durch Schlampigkeiten und Langsamkeit versandeten, sinnloser Ballbesitz bis Mainz alles gut zubetonieren konnte, fast schon aktive Zweikampfvermeidung bis hin in den Strafraum, was letztlich zu den Gegentoren beitrug. Im Zentrum klafften Lücken, die so groß wie Schulbusse waren. Kurzum defensiv schlecht und offensiv harmlos.

 

Was nach dem Spiel gesagt wurde, gilt immer noch!

 

3)      Wie sorglos das Team die Mainzer gewähren ließ, lässt sich besonders gut an der Zweikampfbilanz (45% zu 55%) ablesen, wobei Leipzig zeitweise auch unter 40% lag. Noch 'besser' wird es, wenn man sich die Tacklingwerte anschaut. Mainz hatte nicht nur eine fast schon astronomisch gute Quote von 82% Tacklingerfolg, sondern versuchte auch doppelt so viele Tacklings (16/33). Das führte dann zu fast dreimal so vielen erfolgreichen Tacklings als Leipzig – ein Klassenunterschied (10/27)! Mainz kaufte Leipzig im wahrsten Sinne des Wortes den Schneid ab. Da hätte eine Pusteblume mehr Widerstandskraft gezeigt…

4)      Ebenso traurig sind die erwähnten xG Werte. Auf dem Papier wirkte es vielleicht wie ein ausgeglichenes Spiel, aber über weite Teile der Begegnung dominierten die 05er. 5/15 Torschüsse zwischen der 6. und 82. Spielminute legen dafür beredtes Zeugnis ab. In dieser langen Phase, wurde das Spiel entschieden. RBL hatte dabei 0,35 xG und Mainz ganze 1,65 xG. Rose blieb im Prinzip bis zur Pause Zeit zu reagieren, der Mainzer Druck baute sich bereits davor auf, entlud sich aber dann in der stärksten Phase der 05er direkt nach der Pause. Mit Ansage, denn Mainz ist nach den Bayern das torgefährlichste Team in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit und Leipzig hat in ebenjener Phase die meisten xGA – sprich es ist am anfälligsten für Gegentore.

 

Roses Hilflosigkeit an der Seitenlinie.

 

5)      Auch die zahnlose Schlussoffensive passt ins Bild der Leipziger Gesamtsaison. Nur Bochum und Union ist es ebenso wie Leipzig noch nicht gelungen, in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte zu treffen. Bei 24 Spieltagen und gut vier Minuten Nettonachspielzeit kommt da immerhin schon ein ganzes Spiel zusammen… Auch gegen Mainz wirkte die Endoffensive planlos. Bei RBL weiß einfach keiner, was sein Nebenmann macht – Ausnahmen bestätigen die Regel. Blindes Huhn und so… Dazu kommt im Gegensatz zum Rest der Spielzeit, wo RBL in Sachen Tore und Gegentore xG-technisch überperformt eine ganz eklatante Abschlussschwäche, in den letzten 30+ Spielminuten erzielte RBL nämlich nur 8 von erwartbaren 18 Toren.

 

Galgenhumor ist derzeit rund um RBL groß in Mode.

 

6)      Wie geht es jetzt weiter? Rose soll laut Sky auch gegen Freiburg auf der Bank sitzen. Dabei wird zwischen den Zeilen immer klarer, dass nach dem Saisonende Schluss ist. Diese lame duck Situation, ist aber offensichtlich Gift für jedwede Ambition. Man setzt also seitens der sportlichen Führung – wenn man einen wandelnden Schlafwagen wie Schäfer überhaupt so bezeichnen kann – ganz bewusst und mit voller Absicht eine mögliche Champions League Qualifikation aufs Spiel. Der einzige Impuls, denn man jetzt noch geben kann, ist die Trainerposition. Zieht man diese Karte nicht, so deutet einfach nichts und ich meine wirklich nichts, darauf hin, dass Rose das Ruder herumreißen könnte. Einfach nochmal die Spiele in diesem Jahr anschauen, da reichen fast schon die Zusammenfassungen – geht also schnell: Gut gegen ein ebenso in der Krise befindliches Bremen, desaströs gegen Stuttgart, drei Tore Vorsprung verspielt gegen Bochum, schmeichelhaftes Unentschieden gegen Leverkusen, zahnlos wie ein Methusalem gegen Union, zwei/drei gute Szenen gegen St. Pauli, einfallslos gegen Augsburg, verschlafen gegen Heidenheim und nach fünf Minuten schon alles verschossen gegen Mainz. Woran will man sich bei dieser Vielzahl von Katastrophen denn noch klammern? Es ist fünf nach zwölf!

 

Nun...

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— RB-Fans.de (@rb-fans.de) 2. März 2025 um 09:39

Dann könnte es bereits zu spät sein...

 

7)      Wenn das alles noch nicht reicht, sollte man sich vor Augen halten, dass die aktuell endende Phase diejenige war, die in der Hinrunde dafür gesorgt hat, dass RBL jetzt noch oben steht. Schon neun Punkte weniger als zum gleichen Zeitpunkt in der Hinrunde und man hat noch einige bockschwere Spiele vor sich. Beginnend beim Kick in Freiburg, geht weiter über den BVB, München und Stuttgart daheim und Wolfsburg sowie Frankfurt auswärts. Man braucht die Phantasie eines Tolkien, um sich hier am Ende Platz 3 oder 4 auszumalen, wenn man es einfach so weiterlaufen lässt. Die sportliche Führung ist also gefragt, oder sie sollte im Sommer gleich mit ihren Hut nehmen.

 

Nach der Niederlage gegen Mainz 05 holte #RBLeipzig aus den letzten 16 Bundesligaspielen nur 18 Punkte = 1,13 Punkte Darüber die schlechteste BL-Saison seit 2016/17 in Sachen Torschüsse, gegnerische Torschüsse, Tore + xG, xGA, Zweikampfquote, Eckbälle (Standards). Marco #Rose ↘️

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— RBoligei (@rboligei.bsky.social) 1. März 2025 um 20:14

The Trend is wahrlich nicht Leipzigs friend.

 

8)      Zuletzt dürfen aber auch die Spieler selbst nicht fehlen. Wer erreicht hier aktuell noch sein volles Leistungspotenzial? Openda schlurft absolut unmotiviert rum, sein vertändelter Konter sagt alles über seine aktuelle Formkrise aus. Im Zentrum findet Rose kein funktionierendes Duo. Haidara bemüht aber glücklos und an den Toren nicht unbeteiligt, Vermeeren gewann nur einen seiner sechs Zweikämpfe. Xavi trifft schon länger am laufenden Band Fehlentscheidungen, echtes Zusammenspiel in der Offensive hat absoluten Seltenheitswert, die 5 Spielminuten, in denen das Leipzig gelang, beschreiben ganz gut den prozentualen Anteil, den das pro Spiel einnimmt. Defensiv lassen wir immer mehr Torschüsse zu und stehen hier bei Rekordwerten in der Vereinsgeschichte. Erfolgsgeschichten wie Vandervoordt oder Bitshiabu muss man mit der Lupe suchen.

 

Zu viele Ballgewinne für Mainz.

 

Fazit

Ob Rose den Rosenmontag überstehen wird, muss sich noch zeigen. Schäfer, der ob seiner Nibelungentreue und problematischen Kaderplanung nicht minder in der Kritik steht, vermied nach der Pleite jedenfalls ein klares Bekenntnis zum Trainer. Nun heißt es allerdings, dass er gegen Freiburg noch auf der Bank sitzen wird. Wie dieser Trümmerhaufen allerdings gegen die Breisgauer (vier Siege ohne Gegentor) nächste Woche mit einem „weiter so“-Ansatz gewinnen soll, bleibt völlig unklar.

Schon das ganze Jahr 2025 – und das sind immerhin zwei volle Monate – bzw. eigentlich schon lange darüber hinaus, versucht man mit Rose die Quadratur des Kreises. Aber bis auf Schlaglichter, in denen die einstige fußballerische Klasse mal aufblitzt, kam dabei kein einziges durchgehend überzeugendes Spiel heraus. Nur wegen des Prinzips Hoffnung kann man aber nicht mehr an Rose festhalten, nur noch drei Punkte bis zu Platz 10 und gewinnt Freiburg nächste Woche, dann wären es vielleicht schon sieben Punkte Abstand zur Königsklasse. Es muss jetzt gehandelt werden!

 

Resignation auf der PK.

 

KickerWhoscoredSofacoreRBLBundesligaFotMobunderstatfbref

 

Statistik
RB Leipzig: Gulácsi – Geertruida (58. Seiwald), Orbán (C), Bitshiabu (72. Castello Jr.) – Raum, Baku, Vermeeren (78. Poulsen), Haidara (58. Kampl) – Xavi – Openda (72. Nedeljkovic), Šeško
Bank: Vandevoordt, Zingerle – Klostermann, Gomis
1. FSV Mainz 05: Zentner – Hanche-Olsen, Jenz, da Costa – Caci, Sano, Amiri (83. Maloney), Mwene – Nebel, J.-S. Lee – Burkardt (C, 75. Weiper)
Bank: Rieß – Leitsch, Nordin, Sieb, Hong, Veratschnig, Widmer
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tore: 1:0 Xavi (1.), 1:1 Amiri (52.), 1:2 Burkardt (58.)
Torschüsse: 13 / 15
Schüsse aufs Tor: 4 / 3
expected Goals: 1,78 / 1,65
Passquote: 78% / 78%
Zweikampfquote: 45% / 55%
Ballbesitz: 49% / 51%
Laufstrecke: 122,22km / 123,73km
Sprints: 279 / 237
Fouls: 8 / 15
Ecken: 7 / 1
Abseits: 1 / 4
Gelbe Karten: Haidara (6) / Maloney
Zuschauer: 41.406

*xG, ausgeschrieben expected goals meint die Erwartbarkeit der abgegebenen Schüsse, den Weg ins gegnerische Tor zu finden, hierbei wird jeder Torschuss einzeln bewertet, die Wahrscheinlichkeit computergesteuert berechnet und anschließend addiert. Heraus kommt ein Gesamtwert, der dann den sogenannten xG-Wert anzeigt.

*xGA, ausgeschrieben expected goals against meint die Erwartbarkeit der abgegebenen Schüsse, den Weg ins eigene Tor zu finden, hierbei wird jeder Torschuss des Gegners einzeln bewertet, die Wahrscheinlichkeit computergesteuert berechnet und anschließend addiert. Heraus kommt ein Gesamtwert, der dann den sogenannten xGA-Wert anzeigt.

Rumpelstilzchen


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20250302-spielbericht-mainz.html

  • 1. Bundesliga
  • 1. FSV Mainz 05
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  • Marco Rose
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