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EIN SPIEGELBILD DER SAISON

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Leipzig - (25.05.2025) Kein Trostpflaster und kein internationaler Wettbewerb für Leipzig. Ein kritischer Rückblick auf das Stuttgartspiel, das Saisonende und die großen Aufgaben die nun vor uns liegen.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Was sich in den vergangenen Wochen angekündigt hatte, fand gegen Stuttgart seinen traurigen Höhepunkt: Leipzigs leichtfertige Punktverluste machten aus einer soliden Ausgangslage eine verpasste Chance. Vor dem letzten Spieltag war man auf Schützenhilfe angewiesen – und scheiterte letztlich an sich selbst.

Für das dritte Aufeinandertreffen mit dem VfB in dieser Saison entschied sich Interimstrainer Zsolt Lőw für eine überraschende Startelf. Statt der gesetzten Torjäger Šeško und Openda begannen Gomis und Nusa, im Mittelfeld durfte Vermeeren ran. Eine ungewöhnliche Rotation, die kaum das Signal sendete, noch einmal alles in die Waagschale werfen zu wollen.

 

Raum on fire, aber insgesamt kamen schlappe 8% der Leipziger Flanken an.

 

Dreisatz des Spiels

Zweimal geführt, am Ende trotzdem verloren – kaum ein Satz beschreibt Leipzigs Saison 2024/25 treffender. Auch gegen Stuttgart war RBL in fast allen Statistiken unterlegen: weniger Ballbesitz, schwächere Pass- und Zweikampfquoten, kaum zwingende Torchancen. Während der VfB Selbstvertrauen für das Pokalfinale tankte, versank Leipzig in Enttäuschung. Der Sieg war insgesamt verdient und so musste sich RBL trotz toller Leistungen auf den Tribünen (Fanmarsch, geile Choreo) nicht wundern, dass das potenzielle Trostpflaster Conference League – mitsamt eines möglichen Finale dorheeme – schmerzhaft abgerissen wurde.

 

Lőw konnte das Ruder in der heißen Saisonendphase nicht herumreißen.

 

Aufgefallen

1)      Extrem merkwürdige Aufstellung von Lőw, der mit viel Fokus auf das Flügelspiel, aber ohne jedweden zentralen Stürmer begann. Da mussten offensiv Nusa und Gomis viel Lehrgeld zahlen – auch wenn mit Baku und Xavi die beiden besten Leipziger an diesem Nachmittag hinter ihnen agierten. Das Hauptproblem war jedoch die löchrige Defensive. Vermeeren und Kampl waren, wie erwartet, nicht in der Lage, das Zentrum zu kontrollieren. Jeder der beiden gewann nur einen Zweikampf (von zusammen neun). Dafür Seiwald und Geertruida in einer zusammengewürfelten Viererkette, die dann auch wenig überraschend nur ungenügenden Rückhalt bot.

 

2)      Letztlich ein Spiel, in dem bei RBL viel über außen lief – und gleichsam auch nicht lief. Nur eine Flanke von Baku erreichte ihr Ziel. Raum flankte neunmal ins Leere – Mittelstädt auf der anderen Seite brachte fünf von neun Flanken an den Mann. Ein echter Klassenunterschied. Insofern verpuffte der Ansatz, mit viel Kraft über die Flügel zu kommen, weil jedweder Zielspieler im Kader zunächst auf der Bank saß.

 

Könnte es sein, dass wir es überstanden haben? Autor Florian Papenfuhs zerlegt das Projekt RB Leipzig: „Die fußballspielende Energy-Dose ist am Ende.“ #rblvfb #rbl

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— Ralf Wiegand 🦋 (@rtwsz.bsky.social) 18. Mai 2025 um 12:16

Der Abgesang wird schon geschrieben...

 

3)      Typisch für die Saison auch, dass die Wechsel verpufften. Poulsen, Openda, Baumgartner und Šeško kamen in den letzten 25 Minuten und hatten zusammengenommen einen Torschuss. Auf der Gegenseite sorgte ausgerechnet der Ex-Leipziger Demirović nach seiner Einwechslung für den Siegtreffer. Insgesamt sein fünfter Scorerpunkt gegen RBL – irgendwo ein Sinnbild für die problematische Jugendarbeit, die in Leipzig bisher keine Früchte getragen hat.

 

4)      Keine Vorwürfe mussten sich die gebeutelten Fans machen, die zuerst einen feinen Fanmarsch zur Arena hinlegten und danach eine Leipzig-Choreo ablieferten, die jede Saisonleistung der Fußballer in den Schatten stellte. Auch wenn ausverkauft vermeldet wurde, so blieben natürlich wieder einige Plätze leer. Aber für die Rückrunde waren die Fans doch relativ euphorisch.

 

Die Fans haben geliefert!

 

5)      Erstmals blieb Leipzig in der Bundesliga in fünf aufeinanderfolgenden Spielen sieglos. Zorniger und Beierlorzer hatten Selbiges einmal in der zweiten Liga geschafft. Insofern ein kurzer Weg vom möglichen Startrekord (drei Siege in Folge) zur schlechtesten Serie des Vereins – Kiel war in diesem Sinne das Knackspiel. Auch das im Prinzip passend zur Saison, in der so viele kleine positive Serien endeten oder negative erschaffen wurden. Eine Problematik, die schon in der Rückrunde 23/24 begann – und für die Stuttgart das perfekte Beispiel ist: Seit der Rückrunde 23/24 ist Leipzig gegen Stuttgart punktlos – davor hatte RBL nie gegen die Schwaben verloren. Die beiden wichtigsten – quasi entscheidenden – Spiele gegen den VfB gab RBL ab: Einmal hing das Pokalfinale daran, einmal die Conference League. Gegenwehr? Keine Spur!

 

6)      Die markigen Worte, die nach den letzten Spielen immer wieder zu hören waren, werden von der erwähnten fehlenden Gegenwehr grotesk konterkariert. Immer wieder hieß es: „Wir sind unzufrieden, müssen besser werden, kommen stärker zurück“ – nur um im nächsten Kick ins Duckmäusertum zurückzufallen. Insofern kann man auch die von Schäfer vor der Brasilienreise ausgerufene Aufbruchstimmung nicht wirklich ernst nehmen. Denn aktuell hat Leipzig nur Probleme – aber keine Lösungen.

 

Top Choreo zum Saisonfinale.

 

7)      Was uns zu den Kernproblemen von RB Leipzig führt. Ganz oben steht die verfehlte Kaderpolitik. Gerade was das Gerüst anbelangt, ist der Austausch verschlafen worden bzw. misslungen. Die alten Haudegen, die mit RBL in die Bundesliga hineingewachsen sind, konnten bisher nicht wirklich ersetzt werden. Es fehlen die Führungsspieler abseits der Toptalente. Es fehlt der Halt und der Wille, als Mannschaft die Ziele zu erreichen. Hierfür braucht es eine Mindestanzahl an Kickern, die sich mit dem Verein identifizieren und auch zu Leistungen im oberen Bundesligadrittel fähig sind. Auch bei den Toptalenten hat die sportliche Führung nicht unbedingt das beste Händchen bewiesen. Die Frage, die sich im Sommer abzeichnet, ist: Was kommt, wenn Xavi und Šeško gehen? Welche Kicker können dann den Unterschied machen? Leipzig hat zudem eine große Anzahl an Spielern um die 20 Millionen Euro verpflichtet, die den Erwartungen nicht wirklich gerecht werden – aber eben doch einen Großteil der Transfer- und Gehaltskapazitäten kosten. Der kommende Kaderumbruch könnte daher der größte in der Geschichte des Rasenballsports sein – und dieser birgt, gemessen an den letzten Transfers, einiges an Risiko.

 

Schäfer - meisterlich im enttäuscht sein.

 

8)      Das nächste Problem ist die offene Trainerfrage. Der Markt ist hier eng umkämpft. Leipzig hat vorerst keinen internationalen Wettbewerb – dafür aber einen ordentlichen Trümmerhaufen zu bieten. Einige der Kandidaten haben schon abgesagt oder gelten als unwahrscheinlich. Alle gehandelten Möglichkeiten bergen ein gewisses Risiko. Eine echte große Lösung wird wohl nicht kommen. Schmidt hat einige internationale Erfolge, oft ging ihm aber mittelfristig die Puste aus – nicht unbedingt jemand, der eine Ära prägen kann, aber vielleicht jemand, der ein Team aus dem Jammertal holen kann. Glasner dürfte nach seinem Erfolg bei Crystal Palace erstmal bleiben wollen, hat aber auch nirgends vollends überzeugt. Fàbregas wäre so etwas wie der Versuch, Xavis Erfolg bei Leverkusen zu kopieren – ist aber auch eine gewisse Wundertüte. Selbiges gilt für den Zwickauer Röhl, der mit Sheffield diese Saison auch nur einen Schnitt von 1,26 hatte. Lokalkolorit sicher, aber ob er zu Höherem berufen ist, bleibt unklar. Bleiben noch Jaissle, der einst lieber dem Geld in die Wüste folgte, und Blessin, der ebenfalls RBL-Hintergrund hat, aber als St.-Pauli-Trainer ebenfalls eher eine kleine Lösung wäre. Kurzum: Keiner der Kandidaten würde für sofortige Jubelstürme sorgen.

 

Willi mit Worten die man diese Spielzeit zu häufig gelesen hatte.

 

9)      Bleiben die vielen Defizite, die das Team wie eine Bugwelle vor sich herschiebt – und die sich in den vergangenen zwei Jahren immer weiter aufgetürmt haben. Die wacklige Defensive, die physische Unterlegenheit, die Standardschwäche, die fehlende Bissigkeit im Zentrum, die allgemeine Abwesenheit einer klaren Spielanlage, die offensive Planlosigkeit. Eine Liste, die man fast beliebig erweitern kann. Daher fängt der neue Trainer quasi bei null an – und muss viele Probleme lösen und hoffen, dass ihm die zuletzt wenig erfolgreichen Kaderplaner die nötigen Mittel dazu geben.

 

Pete mit einer guten Saisonleistung.

 

10)      Letztlich bleibt es in reinen Zahlen eine extrem enttäuschende Saison: Erstmals den internationalen Wettbewerb verpasst, schlechteste Saisonplatzierung, geringste Punktausbeute, schlechteste Offensive, zweitschlechteste Defensive, längste Sieglosserie. Dies alles mit einer Mannschaft, die in der Liga in den Top 4 steht, was Kaderkosten und Marktwert anbelangt. Leipzig war in dieser Spielzeit weniger als die Summe seiner Einzelteile – und daran tragen die sportliche Leitung und auch die Trainer die Hauptschuld, weil es nicht gelungen ist, aus den Spielern ein echtes Team zu formen und aus ihnen das Optimum – ja nicht mal den Durchschnitt – herauszuholen.

 

Šeško kam viel zu spät.

 

Fazit

Stuttgarts Undav sprach hinterher von einem festen Glauben an das Comeback – in Leipzig dagegen hatte sich längst die Erwartung des Schlimmsten etabliert. Die erhoffte positive Überraschung blieb aus. Stattdessen blickt man einem Sommer voller Fragezeichen entgegen. Zum ersten Mal seit 2017 steht für RBL keine Doppelbelastung an – ein ungewohntes Szenario für einen Klub, der sich in den vergangenen Jahren in Europa behaupten und daran wachsen konnte. Nun richtet sich der Fokus auf die nationale Bühne – und auf einen wohl tiefgreifenden Umbruch im Kader. Die Stunde null hat geschlagen.

 

KickerWhoscoredSofacoreRBLBundesligaFotMobunderstatfbref

 


Die letzte Pressekonferenz der enttäuschenden Saison.

 

Statistik
RB Leipzig: Gulácsi (C) – Raum, Bitshiabu, Seiwald, Geertruida – Vermeeren (77. Openda), Kampl – Xavi, Baku – Nusa (77. Baumgartner), Gomis (66. Poulsen, 86. Šeško)
Bank: Vandevoordt – Orbán, Ouedraogo, Nedeljković, Norbye
VfB Stuttgart: Nübel – Hendriks, Chabot, Jaquez (84. Jeltsch) - Vagnoman, Mittelstädt (68. Führich), Karazor (C), Leweling (58. Demirovic), Undav, Millot (68. Nartey) - Woltemade (84. Bruun Larsen)
Bank: Bredlow – Stenzel, Zagadou, Rieder
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tore: 1:0 Xavi (8.), 1:1 Undav (23.), 2:1 Baku (44.), 2:2 Woltemade (57.), 2:3 Demirovic (78.)
Torschüsse: 8 / 15
Schüsse aufs Tor: 5 / 7
expected Goals: 1,42 / 3,35
Passquote: 88% / 89%
Zweikampfquote: 47% / 53%
Ballbesitz: 49% / 51%
Laufstrecke: 116,72km / 116,05km
Sprints: 271 / 241
Fouls: 9 / 9
Ecken: 5 / 8
Abseits: 3 / 2
Gelbe Karten: – | Gomis
Zuschauer: 47.800

*xG, ausgeschrieben expected goals meint die Erwartbarkeit der abgegebenen Schüsse, den Weg ins gegnerische Tor zu finden, hierbei wird jeder Torschuss einzeln bewertet, die Wahrscheinlichkeit computergesteuert berechnet und anschließend addiert. Heraus kommt ein Gesamtwert, der dann den sogenannten xG-Wert anzeigt.

*xGA, ausgeschrieben expected goals against meint die Erwartbarkeit der abgegebenen Schüsse, den Weg ins eigene Tor zu finden, hierbei wird jeder Torschuss des Gegners einzeln bewertet, die Wahrscheinlichkeit computergesteuert berechnet und anschließend addiert. Heraus kommt ein Gesamtwert, der dann den sogenannten xGA-Wert anzeigt.

Rumpelstilzchen


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