SERIENTÄTER RB LEIPZIG!

Leipzig - (21.09.2025) Drei Spiele, drei Siege! Es scheint, dass die Rasenballer das Lehrstück in München souverän verarbeitet haben. Mit einem 3:1 Heimsieg wurde der Tabellendritte aus Köln punktlos nach Hause geschickt und die Ungeschlagenserie gegen Aufsteiger weiter ausgebaut. Für die Tore sorgten Startelfdebütant Ouédraogo, Neuzugang Rômulo sowie Kapitän Raum.


Vor dem Spiel ist vor dem Spiel
Nach den verdienten Siegen gegen Heidenheim und Mainz stand mit dem gut gestarteten Aufsteiger aus Köln die dritte Pflichtaufgabe zum Saisonbeginn an. Auch wenn der FC unbesiegt startete, so musste im Heimspiel ein Sieg her. Zumal die Rasenballer einen Ruf zu verlieren hatten, war man doch seit dem eigenen Aufstieg in 36 Partien gegen Aufsteiger ungeschlagen (31 Siege).
Um auf Platz 2 zu springen, musste Ole Werner das Team umstellen. Schlagers Wadenverletzung und Nusas Armbruch wurden durch Ouédraogo (Startelfdebüt) und Neuzugang Diomande kompensiert. Zudem nahm Timo Werner erstmal wieder auf der Bank Platz.

Ouédraogo eröffnete den Torreigen und kommt in Leipzig an.
Dreisatz des Spiels
Gute Stimmung bei feinstem Spätsommerwetter in der Leipziger Arena, in der die Hausherren über weite Strecken den Ton angaben. Die frühe Führung von Ouédraogo egalisierten die Kölner zwar zügig, der Rest des ersten Durchgangs gehörte aber unseren Rasenballer. Der Doppelschlag vor der Pause sorgte dann für die Vorentscheidung, wobei bei beiden Treffern ordentlich gezaubert wurde, erst über Außen (Bakayoko) und mit der Hacke (Baumgartner), dann über die Mauer (Raum). Im letzten Drittel ließ es RBL etwas ruhiger angehen, aber bis auf die große Chance zum Anschluss von Ache, fehlte den Kölnern die Mittel.

Rômulo zielsicher in Torabschluss und Getränkewahl.
Aufgefallen
1 – Ein wunderschöner Fußballabend!
Sommerliche Temperaturen, Flutlicht und ein volles Stadion! Schon vor dem Spiel war die Stadt gut mit Fans beider Vereine gefüllt und die Stimmung war schon zur Erwärmung richtig gut. Auch während des Spiels war der Support top, auch weil man sehr gut die weiteren Sektoren aus Sektor B eingebunden hat. Insgesamt hat man aktuell das Gefühl, dass da gerade wieder etwas Neues entstehen kann zwischen Mannschaft und Fans, auch weil der Verein wieder mehr Nähe zur Mannschaft zulässt. Bereits am Dienstag findet das nächste öffentliche Training statt. Der Sommerabend wurde dann auch nach dem Spiel in diversen Freisitzen der Stadt genossen.
Die Kölner Gästefans in der Stadt und im Stadion übrigens sehr angenehm. Da merkt man wie angenehm Fußball sein kann, wenn ein bestimmter Teil der Fans Spiele in Leipzig boykottiert.
3. Sieg in Folge #RBLeipzig und eine tolle Stimmung im Stadion #RBFans Erinnerungen werden wach von früheren Zeiten. Es hat richtig Spaß gemacht. 1. Halbzeit mit Toren in den entscheidenden Situationen und zwei davon Standtore 😲 2. Halbzeit = Verwaltungsmodus mit guten Kontermöglichkeiten #RBLKOE
— RBoligei (@rboligei.bsky.social) 20. September 2025 um 21:02
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2 – Verkehrschaos vor dem Spiel dank absolutem Missmanagement der Stadt Leipzig und der Demoorganisation
Die Versammlungsfreiheit steht grundsätzlich über Freizeitveranstaltungen. Wie man aber eine Demonstration genau zur Hauptanreisezeit zu einem Spiel mit 47.000 Zuschauern an den entscheidenden Anreisepunkten lang führen kann, ist nicht zu verstehen. O-Ton in der Bahn oder auch später im Stadion vieler Mennschen, "wer genehmigt sowas?" So wollen Stadt und RB Leipzig die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln stärken, was bei der Lage des Stadions absolut sinnvoll ist. Dafür wird beispielsweise auch die Jahnallee für Autos gesperrt. Wenn dann zur Hauptanreisezeit die Demo den Goerdelerring quert und die Demo dann in die für Autos gesperrte Jahnallee lang geführt wird, so dass dann auch alle Straßenbahnen über 30 Minuten stehen, ist das einfach nicht nachvollziehbar. Zwei Stunden früher oder später hätte es auf der Route keine Probleme gegeben und das Recht auf Versammlungsfreiheit wäre auch hier gewahrt gewesen. Genauso hätte man auch eine andere Route wählen können. So erzeugt das einfach nur bei vielen Menschen Frust und es kann eben auch nicht jeder dann zum Stadion laufen.

Wer konnte, ist zum Stadion gelaufen
3 – Rômulo und Harder, das funktioniert
Neuzugang Conrad Harder kam zu seinem zweiten Einsatz im RB-Dress. Wieder durfte er neben Rômulo über die linke Seite kommen und wieder machte er seine Sache gut. Für Ole Werner ist er eine zweite Option auf dem Flügel. Er bringt mehr Wucht und Mittelstürmerqualitäten auf die Seite, weiß aber auch seine Mitspieler einzusetzen. Besonders die Kombination mit Rômulo funktioniert schon sehr gut und hätte beinahe das 4:1 gebracht.
4 – Bakayoko kaum vom Ball zu trennen.
Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten kommt Bakayoko so richtig in Fahrt. Auch wenn er heute keinen Scorer verbuchen konnte, war er bei den Treffern zum 2:1 und 3:1 unmittelbar beteiligt. Sei es durch den vorletzten Pass oder sein Dribbling, welches am Ende zum Freistoß für David Raum führte. Zwischenzeitlich wirkte er kaum vom Ball zu trennen und dribbelte sich mehrfach in den gegnerischen Strafraum hinein. Hier können wir noch Großes erwarten.
Wieder ein verdienter Sieg und ein weiterer guter Schritt in der Entwicklung.
— Niklas (@gNiklas43) September 20, 2025
Positiv hervorzuheben sind bisher vor allem die Neuzugänge (inkl. Trainer), die der Mannschaft, die letztes Jahr einfach fertig wirkte, neues Leben eingehaucht haben. #RBLKOE #RBLeipzig https://t.co/ioE7EMeGqC
Die Leipziger Renaissance.
5 - Die Defensive bleibt ein Problem
Erneut fehlt es an Abstimmung in der Defensive, welches zum Glück nur einmal bestraft wurde. Doch dieses Tor zeigt mal wieder ganz klar die Schwächen unserer Mannschaft auf. Ein langer Ball genügt, um die Viererkette aufzureißen. Raum muss herausrücken, kann dies jedoch erst zu spät, weil Seiwald seine Position nicht direkt übernimmt. Dadurch können die Kölner kombinieren. Auch bei dem Steckpass auf Thielmann gibt es keine Einigung zwischen Baku und Lukeba, um diesen nach dem Herausrücken von Orbán zu übernehmen. Es fehlt an Routine und Absprache.
6 - Sekunden der Entscheidung
Nur knapp zwei Minuten brachten vor der Pause die Entscheidung. Von den Toren durch Rômulo und Raum sollte sich Köln nicht mehr erholen. Das erste war wunderschön durch Orbán (Spielverlagerung), Bakayoko (auf Außen durchgesetzt) und Baumgartner (Hacke) vorbereitet, das zweite durch Raum gut über die Mauer gehoben. Auch hier war Bakayoko entscheidend beteiligt, da er den Freistoß herausholte.
5 Pflichtspiele = 10 Tore und 9 verschiedene Torschützen. #RBLeipzig pic.twitter.com/AfGsN2rwsy
— rolei1979 (@rolei1979) September 20, 2025
Wie ersetzt man Topscorer? Mit Vielfalt!
7 - Köln in einigen Belangen besser
Zwar führte Leipzig bei den letztlich entscheidenden Bilanzen wie Schüsse aufs Tor und xG, aber in vielen anderen Metriken war Köln ebenbürtig, wenn nicht besser. Der gute Saisonstart der Gäste kam also nicht von ungefähr. So lief der FC vier Kilometer mehr, hatte mehr Ballbesitz und bessere Zweikampfwerte. Zudem gelangen den Kölnern mehr Pässe ins Offensivdrittel (22/26) und in den Strafraum (7/12). Hier gibt es also noch einiges Verbesserungspotenzial für das Team von Ole Werner, denn abseits des Starts in die Saison hatten es die Spieltagsansetzer gut mit RBL gemeint. Nun kommen mir Wolfsburg und dem BVB etwas schwerere Brocken.
8 - Irreführende xG
Auch die xG Wertung selbst ist mit ein wenig Vorsicht zu genießen, denn ein gutes Drittel des Wertes entsprang Aktionen direkt vor einem Tor, die final nur einmal gezählt hätten, so der erste Abschluss von Ouédraogo vor seinem Treffer oder auch der Hackenversuch von Baumgartner. Das wäre immer noch höher, als die Kölner Abschlüsse, aber ein deutlich engeres Spiel, was auch eher zum Gesamtverlauf passt.
Ouedraogo mit dieser kindlichen Freude im Spiel. Auch wenn nicht alles gelingt, reißt er sich komplett für die Mannschaft auf. Stark mit dem Ball, schnell im Kopf. Jetzt muss er nur noch fit bleiben. #RBLKOE #RBLeipzig
— Alex Hell (@alex_hdk) September 20, 2025
Leider leicht angeschlagen ausgewechselt – wir drücken die Daumen.
9 - Schwaches letztes Spieldrittel
Nach den Kölner Wechseln nach gut 2/3 der Spielzeit entglitt das Spiel den Leipzigern ein wenig. Durch die fehlende Doppelbelastung sollte man eigentlich erwarten, dass Leipzig in den Ligaspielen mehr investieren kann. Hier fehlt momentan noch der Impact, den Trainerteam, Neuzugänge und die vermehrte Trainingszeit mittelfristig haben könnten. Auf der anderen Seite, darf auch nicht vergessen werden, auf welchen tönernen Füßen aus der letzten Saison diese Basis immer noch steht. Ziel muss es unter anderem sein, die Laufwerte auf ein stabiles und konkurrenzfähiges Maß zu bringen.
10 - Neuzugänge glänzen
Assan Ouédraogo krönte sein Startelfdebüt mit dem wichtigen 1:0 und zeigte vielversprechende Ansätze, für ihn sind die Uhren auf null gestellt. Yan Diomande wirkte offensiv gewohnt unberechenbar, leider blieb ihm der späte Treffer (59.) – eine der größten Chancen abseits der Tore, aber leider verwehrt. Rômulo konnte die meisten Abschlüsse und Vorvorlagen auf sich verbuchen (jeweils 4) während Bakayoko (3) nach Raum (4) die zweitmeisten Torschussvorlagen hatte. Allgemein wirkt das Team derzeit variabler als in der letzten Rückrunde und hat den Abgang der drei Topscorer gut verkraftet.

Raum – der Mentalitätskapitän.
11 - MotM
Raum wirbelte offensiv und mental wieder ordentlich. Die Torschussvorlagen und auch sein Freistoßtor rundeten die gute Offensivleistung ab. Ob die Viererkette auch gegen offensiv starke Teams funktionieren kann, steht allerdings noch in den Sternen. Zusammen lesen sich die Zweikampfstatistiken von Baku und Raum nicht gut (4/11) – allgemein lässt RBL zu viele Torschüsse zu. Spätestens das Spiel gegen den BVB dürfte zum Prüfstein werden.
12 - Werner außen vor
Viele hätten sich gewünscht, dass Werner gegen Spielende nochmal eingewechselt worden wäre. Aber der Umbruch lässt keinen Raum für Sentimentalitäten. Natürlich hat sich die Leipziger Elf seit dem Aufstieg stark verändert, aber nun muss die Leistung zählen. Werner ist im vollen Bewusstsein in die Saison gegangen, dass er – aus Kosten- und Leistungsgründen – kein integraler Baustein des Umbruchs ist und wollte dennoch sein Heil nicht woanders suchen. Das ist seine Entscheidung, darf aber nicht dem großen Plan von RBL im Weg stehen.
Volles Programm für unsere #RBL-Frauen: 3️⃣ Spiele in einer Woche😤
— RB Leipzig (@RBLeipzig) September 21, 2025
Erste Etappe: 📍Frankfurt
Am Montagabend (18 Uhr) treffen unsere Mädels auf die @EintrachtFrauen. 🤜🤛
Am Donnerstag (19 Uhr) sind die #HSV-Frauen zu Gast und Sonntag (14 Uhr) geht's im #DFB-Pokal gegen… pic.twitter.com/bjqXAHpDJV
Am Montag geht es weiter mit dem Topspiel der Frauen.
Fazit
Mit Platz 2 ist Leipzig back on track. Die Hypothek des Bayernspiels ist fast abgetragen, aber noch immer hat RBL eine negative Torbilanz. Defensiv täuscht das eine Gegentor seit dem FCB-Kick etwas über die Probleme des 442 mit eher zwei offensiven Außenverteidigern hinweg. Die Neuzugänge wirken gut integriert. Etwas Sorgen bereiten weiterhin die mangelnden Laufwerte und die unterdurchschnittliche Torausbeute (Tore vs. xG), die in der gesamten Liga nur noch von Mönchengladbach getoppt wird.
Kicker – Whoscored – Sofacore – RBL – Bundesliga – FotMob – understat – fbref
Statistik
RB Leipzig: Gulácsi – Baku (80. Nedeljković), Orbán, Lukeba, Raum (C) – Ouédraogo (58. Banzuzi), Seiwald, Baumgartner (90. Maksimović) – Bakayoko (80 Harder), Rômulo, Diomande (90. Kampl)
Bank: Vandevoordt – Bitshiabu, Gomis, Werner
1. FC Köln: Schwäbe (C) – Sebulonsen (73. Kainz), Schmied, Hübers, Krauß – Thielmann (59. Maiina), Johannesson, Martel (59. Huseinbasic), Kaminski – Waldschmidt (59. Ache), Bülter (46. El Mala)
Bank: Zieler – Lund, Heintz, Özkaçar
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Gerolzhofen)
Tore: 1:0 Ouédraogo (13.), 1:1 Thielmann (23.), 2:1 Rômulo (44.), 3:1 Raum (45.+4)
Torschüsse: 18 / 13
Schüsse aufs Tor: 8 / 2
expected Goals: 3,80 / 1,39
Passquote: 87% / 87%
Zweikampfquote: 45% / 55%
Ballbesitz: 47% / 53%
Laufstrecke: 114,53km / 118,70km
Fouls: 10 / 8
Ecken: 9 / 5
Abseits: 3 / 0
Gelbe Karten: Baku (1) / Martel
Zuschauer: 47.117
*xG, ausgeschrieben expected goals meint die Erwartbarkeit der abgegebenen Schüsse, den Weg ins gegnerische Tor zu finden, hierbei wird jeder Torschuss einzeln bewertet, die Wahrscheinlichkeit computergesteuert berechnet und anschließend addiert. Heraus kommt ein Gesamtwert, der dann den sogenannten xG-Wert anzeigt.
*xGA, ausgeschrieben expected goals against meint die Erwartbarkeit der abgegebenen Schüsse, den Weg ins eigene Tor zu finden, hierbei wird jeder Torschuss des Gegners einzeln bewertet, die Wahrscheinlichkeit computergesteuert berechnet und anschließend addiert. Heraus kommt ein Gesamtwert, der dann den sogenannten xGA-Wert anzeigt.
Rumpelstilzchen / Alex Hell
Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20250921-spielbericht-koeln.html
- 1. Bundesliga
- 2025/26
- Assan Ouédraogo
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