VORSTANDSVORSITZENDER OLIVER MINTZLAFF BEZIEHT STELLUNG

Leipzig - (14.10.2016) Trotz sportlichem Erfolg schepperte es zuletzt gewaltig im Blätterwald um RB Leipzig. Neben den Austritten aus dem Fanverband, war hierbei die Verbannung der Fanbanner aus Sektor A und Teilen von D im Fokus. Oliver Mintzlaff bezieht nun im LVZ-Interview auch dazu Stellung. Ein Kommentar.


Hauptkritikpunkt an der Entscheidung der Banner war hierbei nicht die Entscheidung an sich, sondern die Art und Weise der Kommunikation. Wir haben unsere Kritik in einem Kommentar ausführlich beleuchtet. Im gestrigen Interview mit der LVZ machte der Vorstandsvorsitzende Oliver Mintzlaff seine Sicht der Dinge auf das Bannerthema deutlich:
Nein, das wurde sauber besprochen. Es
gibt kein Banner-Verbot, es müssen aber Entscheidungen im Sinne des
Vereins getroffen werden. Die besagte Fläche ist eine Werbefläche – die
muss sichtbar sein. Das ist dem Partner vertraglich zugesichert, wird
von allen anderen Bundesligisten auch so gehandhabt. Die wenigen
betroffenen Fanclubs wurden persönlich darüber informiert und es wurden
alternative Lösungen angeboten. Operative Entscheidungen trifft auch in
Zukunft der Verein und teilt diese entsprechend mit.
Offenbar besteht hier somit in Bezug zur Kommunikation eine unterschiedliche Wahrnehmung zwischen den betroffenen Fans und dem Vorstandsvorsitzenden, wie auch gestern der rotebrauseblogger in einem Kommentar deutlich machte.
Natürlich wurde auch das Thema des möglichen Stadionneubaus im Interview angesprochen. Interessant hierbei, welche Rolle für ihn dabei auch die Fans spielen:
Wir machen unsere Entscheidung nicht
abhängig davon, ob es dem Trainer, den Spielern, den Fans oder mir in
der Red Bull Arena gefällt, sondern welcher Standort gut für die weitere
Entwicklung des Vereins ist. Wir müssen – wie jeder andere Klub –
möglichst viele Einnahmen generieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Im
Bereich der Vermarktung sind wir da auf einem guten Weg. Eine der
wichtigsten wirtschaftlichen Kennziffern ist in diesem Zusammenhang das
Stadion.
Es ist völlig klar, dass die Einnahmengenerierung extrem wichtig für die weitere Entwicklung eines Vereins ist und man merkt bei den Entscheidungen von Oliver Mintzlaff als auch bei der Kommunikation im Interview, dass er zunächst einen beruflichen Hintergrund im Salesbereich hat. Andere Aspekte aber auszublenden, wie in der obigen Aussage deutlich wird, ist eine seltsame Wahrnehmung einer erfolgreichen Vereinsentwicklung.
Wir hatten bereits im August über den Paradigmenwechsel bei RB Leipzig durch Oliver Mintzlaff geschrieben, der sich in höheren Eintrittspreisen, teuren Preisen für Trikots, bisher immer noch keinem neuen Vereinsheim für Fans, der Absage des Fanzugs nach Duisburg und einer Aufstiegsfeier vorwiegend fürs Fernsehpublikum ausgedrückt hat. Am Ende des Artikels hatten wir die Frage aufgeworfen, inwiefern der Leitspruch "Wir sind E1ns", der zum damaligen Zeitpunkt des Aufstiegs noch absolut passend für das Verhältnis von Verantwortlichen im Verein und Fans war, zukunftsfähig ist. Mit dem aktuellen Interview beantwortet dies letztlich Oliver Mintzlaff selbst.
Kommunikation ist keine Einbahnstraße und die Interessen der Fans sollten auch weiterhin Berücksichtigung finden. So ist es gerade aktuell auffällig, wie auch ein Oliver Mintzlaff die RBL-Fans medial immer wieder als positives Argument in der Pro/Contra-Diskussion um RB Leipzig einsetzt. Gerade dann, sollte aber auch der Leitspruch "Wir sind E1ns" wieder stärker von ihm gelebt werden.
Jupp
Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20161014-special-mintzlaff.html
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