CESC FÀBREGAS BEI RB LEIPZIG – KURSWECHSEL MIT ANSAGE ODER EINFACH EINE GUTE GELEGENHEIT?

Leipzig - (29.05.2025) Cesc Fàbregas ist ein großer Name im Weltfußball. Als Spieler war er über viele Jahre Mittelfeldlenker beim FC Arsenal, beim FC Barcelona und beim FC Chelsea. Mit Spanien wurde er Welt- und Europameister. Seit 2023 ist er Trainer – zuletzt beim italienischen Klub Como 1907, den er in die Serie A geführt hat. Noch ist er neu im Trainergeschäft, aber seine Ideen vom Spiel sind klar, modern und mutig.


Jetzt ist er als möglicher neuer Trainer bei RB Leipzig im Gespräch. Und das wirft viele Fragen auf. Vor allem: Passt er zu dem Fußball, für den Leipzig bisher stand? Oder würde mit ihm eine ganz neue Richtung eingeschlagen?
Leipzig war bisher bekannt für schnellen, aggressiven Fußball: viel Tempo, schnelles Umschalten, ständiges Anlaufen des Gegners – das war das Markenzeichen. Fàbregas aber lässt ganz anders spielen: ruhiger, mit mehr Ballkontrolle und klarer Struktur. Seine Mannschaften versuchen, das Spiel zu lenken – mit vielen kurzen Pässen, klugen Laufwegen und Überzahlsituationen im Mittelfeld. Ziel ist es, den Gegner durch Spielintelligenz aus dem Gleichgewicht zu bringen, nicht durch Dauerpressing.
Sein Stil erinnert eher an die Schule von Pep Guardiola oder Arsène Wenger als an den klassischen Red-Bull-Fußball. Und das ist neu – zumindest für Leipzig.
Seine Spielweise funktioniert nicht von allein. Sie braucht Spieler, die taktisch gut geschult sind, Laufwege verstehen und Entscheidungen im Spiel schnell treffen können. In seiner Zeit in Como hat man gesehen, dass er gerne über die linke Seite angreift und dort viel aufbaut. Das kann funktionieren – aber es macht das Spiel auch vorhersehbar, wenn der Gegner sich darauf einstellt.
Dear Mrs. Fabregas, Leipzig has a beautiful Luxusshopingcenter and we call it THE BLECHBÜCHSE pic.twitter.com/xRwjrjCDbD
— Ruhig Bleiben 🔴⚪️ (@BleibenRuhig) May 23, 2025
Hat Leipzig vielleicht nicht genug Flair für die Ansprüche der weitgereisten Familie?
Ein weiteres Problem: In Como war sein Team stark von einzelnen Spielern abhängig, vor allem im Zentrum. In Leipzig wird es gerade viele Veränderungen im Kader geben. Wer bleibt, wer geht – vieles ist noch offen. Das macht es nicht leichter für einen Trainer, der auf feste Abläufe und Spieler mit Spielverständnis setzt.
Dass ausgerechnet Jürgen Klopp Fàbregas für Leipzig ins Spiel bringt, ist kein Zufall. Klopp ist seit einiger Zeit eng in die sportliche Ausrichtung des Red-Bull-Fußballs eingebunden – er berät, begleitet Entscheidungsprozesse und genießt intern große Anerkennung. Wenn er Fàbregas unterstützt, dann deshalb, weil er in ihm einen Trainer sieht, der junge Spieler entwickeln kann, klare Ideen hat und langfristig denkt. Es ist also nicht einfach ein Zufallskandidat, sondern jemand, den man gezielt ins Auge fasst.
Neben Fàbregas stehen auch andere Namen auf der Liste: Oliver Glasner, Roger Schmidt, Matthias Jaissle, Danny Röhl, Alexander Blessin. Die meisten davon passen besser zum bisherigen Leipzig-Stil: viel Pressing, schnelles Spiel nach vorn, klare Abläufe. Fàbregas dagegen würde etwas Neues bringen. Er ist der mutigste Vorschlag – aber auch der mit dem größten Risiko. Keine Bundesliga-Erfahrung, noch kein internationaler Druck – aber viel Potenzial.
Cesc Fabregas steht wohl kurz davor seinen Vertrag bei Como zu verlängern. #RBLeipzig
— Niklas (@gNiklas43) May 29, 2025
[@marcoconterio] pic.twitter.com/zbZ8U7p6r8
Momentan sieht es eher nach Verlängerung in Como aus.
Red Bull betreibt nicht nur Leipzig, sondern auch Klubs in Salzburg, New York, Brasilien. Bisher war die Idee: Überall wird ähnlich gespielt. So können Spieler, Trainer und Ideen zwischen den Standorten leichter wechseln. Wenn Leipzig jetzt einen ganz eigenen Weg geht, könnte das die Zusammenarbeit mit den anderen Red-Bull-Klubs schwieriger machen. Oder – und das wäre die andere Sicht – Leipzig geht bewusst voran, probiert etwas Neues aus und erweitert das bisherige System.
Cesc Fàbregas bringt viel mit: Erfahrung als Spieler, klare Ideen als Trainer, Mut zur Kontrolle statt Dauerdruck. Er steht für eine andere Art von Fußball – ruhiger, überlegter, spielerischer. Er könnte Leipzig eine neue Richtung geben. Die Frage ist nur: Ist der Klub bereit, diesen Weg mitzugehen – mit allem, was dazugehört? Es wäre kein Schritt zurück, aber auch keiner, der automatisch funktioniert – sondern einer, der gut vorbereitet, konsequent begleitet und strategisch gewollt sein muss.
jezek
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