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ZEHN FRAGEN VOR DEM ZEHNTEN BULIJAHR – DAS SAISONFAZIT DER REDAKTION

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Leipzig - (10.06.2025) Eine Saison voller Enttäuschungen und seltener Lichtblicke. Die schwächste Bundesliga-Spielzeit in der Geschichte von RB Leipzig ist vorbei – und der Rasenballsport steht mit leeren Taschen vor einem der größten Umbrüche seit seiner Gründung. Wir stellen zehn Fragen an Redaktion und Fans: Wie blicken sie auf die Saison zurück? Und wie schätzen sie die aktuelle Lage ein?


Hier keimte die Hoffnung auf – das beste Saisonspiel war… die Pokalspiele unter Rose gegen Frankfurt und Wolfsburg gaben immer wieder Hoffnung, aber leider waren es nur kurze Lebenszeichen. 

Der tiefste aller Tiefpunkte war… das 0:4 in Frankfurt. Ja, bei den Hessen ist es immer unangenehm zu spielen und in der Vergangenheit sahen wir selten gut dort aus. Aber wie man nach drei Spielen ohne Niederlage und 7 Punkten derartig untergehen kann, ist mir ein Rätsel. Dieses Spiel war auch der Moment, bei dem ich realisiert habe, dass selbst Löw das Ruder nicht rumreißen kann, weil die Mannschaft nicht stabil genug ist und die Probleme grundsätzlicher Natur sind. 

Der dennoch beste Kicker aus der schönsten Stadt der Welt war… Sesko ist schon eine Augenweide. Klar, er ist nicht immer über 90min sichtbar und muss seine Leistung dauerhaft unter Beweis stellen, aber seine Abschlussfähigkeiten sind jetzt schon stellenweise weltklasse. Toller Kicker und - wenn man den Medienberichten trauen darf - auch ausgestattet mit einem guten Charakter.

Diese drei Kicker haben mich am wenigsten überzeugt… Zu aller erst Baumgartner. Eigentlich halte ich große Stücke auf den Österreicher, aber bei fast keinem Einsatz hat er wirklich performt. Das war enttäuschend. Openda war auch ein Schatten seiner Selbst, hatte teilweise schon Timo-Werner-Vibes am Ball. Von Geertruida hatte ich mir auch Stabilität und Führungsqualitäten gewünscht, immerhin war er bei Feyernoord Kapitän. 

Der Trainerwechsel war… leider viel zu spät. Ich hätte Rose bereits im Sommer gegen einen anderen Trainer getauscht, da die Entwicklung schon gegen Saisonende spielerisch überschaubar war. Das Drama hatte sich bereits frühzeitig angedeutet.

Mein Wunschtrainer wäre… Fabian Hürzeler. Der wäre im Sommer verfügbar gewesen, ist dann aber zu Brighton gegangen und wir hielten an Rose fest. Nun hat er in England eine überragende Saison hingelegt und steht uns natürlich nicht zur Verfügung. Maximal ärgerlich. 

Diesen Kicker muss RBL unbedingt holen… Ich habe keine Präferenz für einen einzelnen Spieler. Viel mehr muss die Mischung künftig stimmen. Verstärkung braucht es aber in jedem Mannschaftsteil. Sehr gespannt bin ich auch auf Transfers im Sturm. Durch den fast sicheren Abgang von Sesko, der Formschwäche von Openda und ggf. dem Weggang von Poulsen brauchts da neue Alternativen. 

Am wichtigsten für den Neuanfang ist… ein klares Konzept in der sportlich-strategischen Ausrichtung. Schäfer hat es im Interview angedeutet, dass der Verein wieder vermehrt auf Spieler setzen möchte, die zu RB wollen, weil sie hier gerne spielen möchten und nicht, weil sie es lediglich als Durchgangsstation/Sprungbrett ansehen. Wir (erfolgsverwöhnten) Fans müssen diese Zeit jetzt auch erstmal akzeptieren und Schäfer die Möglichkeit geben, den Umbruch einzuleiten. 

Die Entwicklung beim Frauenteam war… in der Hinrunde sehr ordentlich, in der Rückrunde ernüchternd. Ja, diese Saison gab es keinen Abstiegskampf, was aber auch daran lag, dass mit Potsdam und Jena zwei sehr schlechte Teams in der Liga vertreten waren. Der Kaderumbruch zum Saisonwechsel ist enorm. Ich bin gespannt, ob der Angriff auf die Top4 schon gelingt. 

Meine Erwartung an die nächste Spielzeit ist… überschaubar. Bayern, Leverkusen, Dortmund und Frankfurt sehe ich in der Entwicklung vor uns. Stuttgart wird sicher in der Liga auch wieder eine bessere Rolle spielen, zudem gibt's meist noch ein Überraschungsteam (ich hoffe nicht Augsburg, befürchte es aber...). Mir wäre es wichtig, wenn die Tendenz trotzdem wieder Richtung Europa geht. Wir müssen aufpassen, dass uns nicht das gleiche Schicksal wie Hoffenheim ereilt und wir von Saison zu Saison immer schlechter werden. Deswegen wäre mir eine stabile Saison unter den Top10 erstmal recht, vielleicht klappt es sogar auch direkt mit Qualifikation für die Europa-League oder Conference-League. Ist das unser Anspruch? Nein, natürlich nicht. Aber so einen Umbruch aufgrund der vielen Fehler in der Vergangenheit bügelt man nicht in einem Transferfenster aus. 

Marcus

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"Air" Benjamin Sesko - Mit 21 Saisontoren und 6 Assist war er wettbewerbsübergreifend der beste Torjäger bei den Roten Bullen.


Hier keimte die Hoffnung auf – das beste Saisonspiel war… der 3:2 Auswärtssieg am 2. Spieltag in Leverkusen. Zwar war man der Werkself unterlegen, aber man konnte clever spielen und brachte dem Gastgeber die erste Niederlage seit Ewigkeiten bei. Nach dem 2. Spieltag hatte unser Team 6 Punkte geholt, stand ohne Punktverlust auf einem Champions-League-Platz gleichauf mit den Bayern und gewann zuvor das Pokalauswärtsspiel in Essen. Bis dahin sah die Welt noch relativ heile aus, die Ergebnisse stimmten und anfängliche Wackler sollte man noch tolerieren.

Der tiefste aller Tiefpunkte war… eigentlich die fehlende Spielidee über die gesamte Saison hinweg. Demnach kein einzelnes Spiel, sondern vielmehr agierte das Team um Marco Rose in fast allen Saisonspielen plan- und ideenlos und hinzu noch unstrukturiert in der Defensive. Noch nie gab es in der RB-Geschichte eine Spielanlage, deren Summe aller abgegebenen Torschüsse geringer waren als die der Gegner. Und noch nie hatte der Gegner mehr Torgefahr (xGA) ausgestrahlt als unsere Rasenballer (xG).

Der dennoch beste Kicker aus der schönsten Stadt der Welt war… für mich Péter Gulácsi (auch wenn er ein Torhüter ist). Mit seinen Glanzparaden rettete er uns Punkt für Punkt und war einer der Garanten, dass wir noch nicht weiter in der Tabelle abrutschten.

Diese drei Kicker haben mich am wenigsten überzeugt… (1) Lutsharel Geertruida – gekommen mit immens vielen Vorschusslorbeeren, war aber in den wenigen Einsätzen sehr schwach und ein Fremdkörper auf dem Platz. (2) Christoph Baumgartner – Mit nur 2 Toren und 2 Torvorlagen in 31 Bundesligaeinsätzen als Offensivspieler ist das eine mega schwache Quote. Es ist nun schon die zweite Saison, in der er in den Erwartungen sehr weit hinterherhängt. (3) Amadou Haidara – zwar waren nach dem Verletzungsbedingten Ausfall von Xaver Schlager alle unsere defensiven und zentralen Mittelfeldspieler in dieser Saison zu schwach. Aber insbesondere er konnte in keiner Weise an sein wahres bzw. früheres Leistungspotential anknüpfen. Das war ein Totalausfall.

Der Trainerwechsel war… überfällig, aber Marco Rose war auch nur das letzte Glied einer ganzen Kette, die nicht mehr stimmig war. Der Wechsel kam letztendlich zu spät, eben weil schon früher die Mängel zum Vorschein kamen und sich oft wiederholten. Allerdings war der Trainerwechsel sinnlos, weil Nachfolger Zsolt Löw nur auf kognitive Fähigkeiten setzte wie Motivation und dabei keine spielerische Alternativen fand, sein Team spielerisch besser zu machen.

Mein Wunschtrainer wäre… keine Ahnung. Zumindest sollte es jemand sein vom Schlag Ralf Rangnick. Ob es ein junger Trainer sein soll, der mit jungen Talenten eine Spitzenmannschaft formen soll, da bin ich mir unsicher. Er sollte das auf alle Fälle schon einige Mal unter Beweis gestellt haben (einst wie Julian Nagelsmann).

Diesen Kicker muss RBL unbedingt holen… keine Ahnung. Er sollte uns besser machen und mit seinen Fähigkeiten sowie Fertigkeiten helfen. Anderenfalls ist es Trainers Aufgabe, ihn bestmöglich einzusetzen und noch besser zu machen.

Am wichtigsten für den Neuanfang ist… einen passenden Trainer und eine bessere Spielanlage zu finden, die offensiv mehr ermöglicht und defensiv weniger zulässt im Vergleich zur letzten Saison. Ich bin der Meinung, dass man mit dem vorhandenen Kader noch mehr erreichen kann.

Die Entwicklung beim Frauenteam war… mäßig. Zwar war über die Saison hinweg eine bessere und teils erfolgreichere Spielanlage erkennbar, aber zum Ende der Saison gewann man keines der letzten 7 Spiele mehr bei einem Torverhältnis von 4:15, so dass wie im Vorjahr Platz 8 heraussprang.

Meine Erwartung an die nächste Spielzeit ist… keine allzu hohe, weil man aufgrund des Verpassens der internationalen Plätze keine sehr guten Spielereinkäufe tätigen kann und eher qualitativ starke Abgänge drohen. Hier muss in Sachen fehlender Qualität zukünftig das Team näher zusammenrücken und einen starken Verbund bilden.

RBoligei

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Péter Gulácsi - Bester Schlussmann der Bundesliga 2024/25 (Kicker) und 14 Mal zu Null für unsere Leipziger Rasenballer


Hier keimte die Hoffnung auf – das beste Saisonspiel war…neben dem ergebnistechnisch durchaus grundsoliden Saisonstart mit der zwischenzeitlichen Tabellenführung waren es für mich auch vor allem die Pokalspiele. Man sah hier, dass die gesamte Mannschaft kann, wenn sie will und über eine grundsätzliche Mentalität verfügt. Allerdings reicht es nicht, diese zu zeigen, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, sondern sollte sie konstant abrufen, wenn man wirklich was erreichen möchte.

Der tiefste aller Tiefpunkte war… für mich auch für das 0:4 in Frankfurt, weil man da mit der x-ten wirklich bodenlosen zweiten Halbzeit die realistischen Chancen auf die CL wegwarf. Es ist aber nie ein gutes Zeichen, wenn man mehr als eine Hand voll Spiele in die engere Auswahl nehmen kann und es schwer fällt, sich zu entscheiden, was man nimmt.

Der dennoch beste Kicker aus der schönsten Stadt der Welt war… über die Saison gesehen wohl Benjamin Šeško. Er hat bei dieser Nominierung aber Glück, dass Antonio Nusa lange raus war, welcher vor allem im Herbst und Winter bis zu seiner Verletzung meiner Meinung nach eigentlich die Mannschaft mit seinen Aktionen quasi alleine im Rucksack hatte. Auch Péter Gulácsi hat definitiv eine Erwähnung verdient. 14x zu null in der Liga sind erstaunlich stark. Damit hat man dann eigentlich auch das Gerüst dafür aufgezählt, dass man überhaupt die Möglichkeit hatte, um Europa mitzuspielen.

Diese drei Kicker haben mich am wenigsten überzeugt… Platz drei ist für mich Lutsharel Geertruida. Von mir schon in der Saison 23/24 sehnlichst gewünscht, kam er dann eine Saison später nach Leipzig. Von der erhofften Stabilität, Mentalität und Führungsqualität war nichts zu sehen. Wankelmütig in den Leistungen, viele handwerkliche, individuelle Fehler und leider in vielen Spielen eher ein Unsicherfaktor als alles andere. Ich würde mir dennoch wünschen, dass er hier nochmal unter einem neuen Trainer eine neue Chance haben möchte, sofern er diese haben möchte. 

Platz zwei geht an Loïs Openda. Ich sagte ihm in der Saisonvorschau im Podcast 30+ Tore voraus. Was für eine krachende Fehleinschätzung. Wie die ganze Mannschaft spielte er meistens unter seinen Möglichkeiten. Er wirkte extrem verkopft und verunsichert. Von der Wachheit und Frische war wenig zu sehen. Dennoch geht er meiner Meinung als die Nummer eins im Sturm in die dritte Saison und ich glaube, dass auch er den Restart im Sommer gut nutzen und neu angreifen wird. Schließlich ist er in der Bundesliga Top-Scorer und Assist-König der Mannschaft. Die Qualität war also nie weg.

Die Enttäuschung der Saison ist für mich aber leider Xavi Simons. Der Statement-Transfer der Vereinsführung wirkte insgesamt überfordert mit der ihm übertragenen Verantwortung auf dem Rasen. Weinerliche Mimik, klagende Gestiken, Beschwerden und Egotrips auf dem Rasen. Leider hatte man überwiegend dieses Bild von ihm im Kopf. Zu wenig das des grandiosen Unterschiedsspielers, der sich und andere besser machen kann. Der grundsätzliche Wille war ihm nie abzusprechen, das sollte man grundsätzlich niemandem unterstellen. Vielleicht überforderte man ihn von allen Seiten aber auch und auch er scheiterte vielleicht in dieser Saison an seinen eigenen Ansprüchen. 

Der Trainerwechsel war… definitiv nicht die Wurzel allen Übels. Aber auch Marco Rose trägt mit der Unterstützung der grundsätzlichen Ausrichtung des Kaders definitiv einen Anteil an der schlechten Zusammenstellung und dem aktuellen Zustand des Kaders. Daher war die Trainerentlassung für mich richtig, wenn auch zu spät in meinen Augen. Da gab es teilweise deutlich früher wesentlich bessere Zeitpunkte.  

Mein Wunschtrainer wäre… 20 Millionen Euro teuer und nur bei CL-Qualifikation zu bekommen gewesen. Oliver Glasner wäre meine absolute 1A-Lösung gewesen. Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen eine klare Idee, wo sie fußballerisch hinwollen mit dem Kader und dementsprechend sich auch auf der Trainerposition aufstellen.

Diesen Kicker muss RBL unbedingt holen… angesichts der Schwächen im Kader (Mentalität, (offensive) Standardstärke, Erfahrung) fällt mir vor allem ein Name ein, der alle diese Dinge mitbringt: Nadiem Amiri. Zudem drohen Abgänge auf der Achterposition von Haïdara und Kampl. Er wäre also das fehlende Puzzleteil in meinen Augen.

Am wichtigsten für den Neuanfang ist… 1. Eine klare sportliche Ausrichtung 2. Spieler, die Bock auf den Club haben, die fußballerische Art und Weise mitgehen können und qualitativ perspektivisch wieder in die Champions-League bringen und auf diesem Niveau liefern können. 3. Ein Trainer, der taktisch und emotional den Verein wieder nach oben bringen kann. 4. Ein Umfeld, dass ruhig bleibt und den Umbruch korrekt einordnen kann, sollte es am Anfang noch ein wenig holprig sein. 

Die Entwicklung beim Frauenteam war… bis zur Mitte der zweiten Saisonhälfte richtig gut, was danach passiert ist, kann ich nicht nachvollziehen. Auch der aktuell massive Umbruch und die Trennung vieler Spielerinnen, die auf dem aktuellen Niveau bestehen können und für mich noch nicht auf dem Zenit waren lässt mich eher mit vielen Fragezeichen zurück. Ich kann im Moment noch überhaupt nicht sagen, in welche Richtung die kommende Saison gehen wird.

Meine Erwartung an die nächste Spielzeit ist… die Rückkehr ins internationale Geschäft mit einer klar erkennbaren fußballerischen Identität. Wie gesagt: Man sollte dem Umbruch Zeit geben und nicht erwarten, dass alles gleich hundertprozentig funktioniert. Für mich ist aber auch klar. Ich messe die Verantwortlichen an dem, was sie sagen und wie sie handeln. Wenn sie Champions League und guten Fußball versprechen, dann werde ich die kommende Saison als Enttäuschung werten, wenn dies nicht erreicht wurde!

Der wahre Fan

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Lutsharel Geertruida - Ein Wechsel für 25 Millionen und großen Erwartungen, der bisher unter ferner Liefen blieb.


Hier keimte die Hoffnung auf – das beste Saisonspiel war… Das mit Abstand überzeugendste Spiel der Saison war der Pokalsieg gegen Frankfurt – vollkommen unerwartet, defensiv diszipliniert, offensiv effektiv. Leipzig ließ kaum gegnerische Chancen zu, spielte strukturiert und konzentriert. Ironischerweise waren es genau diese beiden Siege gegen die SGE im Dezember, die Rose den Job retteten – und damit die Leidenszeit nur unnötig verlängerten. Zwei Pyrrhussiege. Im Rückblick war der zweite, kurz vor Weihnachten, einer zu viel: "Noch einen solchen Sieg über Frankfurt – und wir sind vollständig verloren.".

Der tiefste aller Tiefpunkte war… …das 1:5-Gemetzel gegen Wolfsburg, ein episches – quasi oralsches – Desaster, das dem Pokaltriumph unmittelbar vorausging. Es war nicht nur die höchste Heimniederlage, sondern der Abschluss einer Serie von sechs sieglosen Spielen – und jedes einzelne davon war verdient. Dass der Verein im anschließenden Winter nicht den Cut machte, war der zentrale strategische Fehler dieser Spielzeit.

Der dennoch beste Kicker aus der schönsten Stadt der Welt war… Ein klarer MVP war schwer auszumachen – zu inkonstant war die gesamte Mannschaft. Xavi hatte seine lichten Momente, nahm sich aber zu viele Pausen. Šeško überzeugte mit 21 Toren und war wichtigster Offensivfaktor. Pete schaffte es als einziger in die Elf der Saison, Seiwald glänzte mit den meisten Pässen ins Offensivdrittel. Statistisch betrachtet hatte Klostermann den besten Punkteschnitt eines Stammspielers (über 1.000 Minuten) – ja ich höre eure Kinnladen auf dem Boden aufschlagen... Als Frund von Statistiken ist mein Pick aber Simakan: Solange er in Leipzig spielte, war die Welt wenigstens noch halbwegs in Ordnung.

Diese drei Kicker haben mich am wenigsten überzeugt… Passend zu Simakan: Geertruida. Defensiv oft überfordert, offensiv kaum präsent. Bei fast 2.500 Einsatzminuten nie das Gefühl, dass er wirklich angekommen ist. Symbolfigur einer bröckelnden Abwehr. Im Zentrum enttäuschte Vermeeren: Defensiv zu durchlässig, offensiv wirkungslos. Zwar zweitmeiste Tacklings (47), aber nur 29,8 % Erfolgsquote – zweitschlechtester Wert im Kader. Dazu die wenigsten Torschussvorlagen pro 90 Minuten unter allen Offensiv- und Mittelfeldspielern (auch in absoluten Zahlen (28 Torschussvorlagen) schlechter als Haidara (29), Seiwald (49) oder Kampl (44)). Sechs (!) Pässe in den Strafraum sprechen Bände – der war für ihn offenbar Lava. Offensiv würde ich mit Openda gehen, der leider einen der wenigen Bundesligaspitzenwerte des Leipziger Teams in dieser Saison hielt: meiste Abseitsstellungen (27). Mit lediglich 10xG in dieser Saison bleib er weit hinter den Erwartungen zurück.

Der Trainerwechsel war… …überfällig, kam aber viel zu spät. Die Entscheidung für Lőw entpuppte sich als Fehleinschätzung: zu sanft, zu wenig Impulse. Schon im Sommer hatte ich Zweifel: "Weder bin ich sehr zuversichtlich, dass der Spielstil sich merklich weiterentwickeln wird, noch sehe ich, dass Leipzig kadertechnisch […] gute Entscheidungen fällt.". Die Formkurve zeigte seit dem Supercup 2023 stetig nach unten. Gute Entscheider hätten diese Entwicklung früher gestoppt.

Mein Wunschtrainer wäre… Neestrup. Justgroovy hat ihn treffend als "dänischen Nagelsmann" beschrieben – klare Philosophie, internationale Erfolge, junge, entwicklungsfähige Ansätze. Unter allen genannten Namen wäre er derjenige, der am ehesten Begeisterung entfachen könnte und für den ich in einen "Jubelsturm" ausbrechen würde. Einer, bei dem man das Gefühl hätte: Hier entsteht etwas.

Diesen Kicker muss RBL unbedingt holen… Schwierig – ohne Trainer und ohne internationales Geschäft sind unsere Karten schlecht. Bellingham wäre ein Traum gewesen, aber mit Banzuzi hat Schäfer hier immerhin schon mal einen guten Transfer vorbereitet. Offensiv braucht es dringend Verstärkung. Mbangula wäre mein Favorit unter den kolportierten Namen – doch der zieht wohl Leverkusen vor.

Am wichtigsten für den Neuanfang ist… Eine schnelle Entscheidung beim Trainer ohne die Vergangenheit und den RBL Fußball rangnickscher Prägung zu sehr zu verklären. Rangnicks Vermächtnis waren Krösche und Nagelsmann – er hatte alles vorbereitet, um den nächsten Schritt zu gehen, dieser Maßgabe sollte man folgen und sich nicht der schönen aber hier hinderlichen Mär der ersten unbeschwerten Saison hingeben. Leipzig muss bereit sein, in den Trainer zu investieren – das ist das zentrale Puzzlestück für die neue Saison.

Die Entwicklung beim Frauenteam war… …nach gutem Start letztlich enttäuschend. Sieben sieglose Spiele zum Abschluss, darunter ein 0:3 gegen die schlechter platzierte SGS Essen, werfen Fragen auf. Der Umbruch steht bevor. In der Hinrunde schien man noch auf Kurs Liga-Etablierung, doch der Abstand zu den Top-Teams – Bayern, Wolfsburg, Frankfurt, Leverkusen – ist weiterhin deutlich spürbar.

Meine Erwartung an die nächste Spielzeit ist… Leider nicht so viel besser als letzte Saison. Aber noch ist vieles in der Schwebe. Es wird Abgänge geben, aber Schäfer und Co. Haben es jetzt in der Hand mit jungen Kickern und einem passenden Trainer die Stellschauben zu drehen. Mit Banzuzi ein Lichtblick, aber ansonsten herrscht Stillstand. Die Trainerfrage – Monate nach Roses Aus – ist immer noch nicht geklärt. Neestrup wäre Hoffnungsträger, aber Leipzig wirkt derzeit zögerlich, wo Entschlossenheit gefragt wäre. Während andere längst Fakten schaffen, verharrt RBL im Wartestand. Es ist an Schäfer und Co., das zu ändern.

Rumpelstilzchen

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Xavi Simons – konnte dieser Spielzeit nicht seinen Stempel aufdrücken.



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