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33. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 11.05.2024, 15:30 Uhr
Ort: Red Bull Arena Leipzig
RB Leipzig
SV Werder Bremen
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EIN UNENTSCHIEDEN MIT VIELEN OFFENEN FRAGEN

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Köln - (18.09.2021) Am Ende hatte irgendwie keiner was zu lachen. Ein 1:1, das Köln mehr helfen dürfte als den angezählten Leipzigern. Haidaras Ausgleich und eine Druckphase am Spielende reichten nicht zu mehr. Es wird wohl nicht ruhiger werden in den kommenden Tagen.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Entweder werden unter Druck Diamanten geformt oder die Form zerspringt und alles geht in die Brüche. In Köln stand Leipzig früh in der Saison am Scheideweg. Nach den heftigen und rekordverdächtigen Pleiten gegen Bayern und City musste eine Reaktion erfolgen.

In Sachen Aufstellung gab es bei Marsch erwartungsgemäß keine Bewegung. Das 4-2-3-1 so sicher wie der morgige Sonnenaufgang. Diese maximale Ausrechenbarkeit hat zwei Seiten. Zum einen könnte man meinen, dass es für die Kicker einfacher wird, sich schneller an diese neue Grundformation zu gewöhnen, zum anderen aber weiß natürlich jeder gegnerische Trainer, was zu erwarten ist.

 

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Dreisatz des Spiels

50 gute Minuten reichten nicht für einen Sieg in Köln, weil Leipzig zwischendurch auch 40 schlechte Minuten hatte, in denen kaum aufs Tor geschossen wurde. Erneut sorgte Marsch mit positionsgetreuen und sehr defensiven Wechseln sowie seinem 4-2-3-1 für keine Überraschungen und zeitweise war die Leipziger Hintermannschaft mal wieder zu unsortiert und am Ende noch mit einer ordentlichen Portion Glück. Auch wenn man einen leichten Aufwärtstrend ausmachen kann, bleibt die Frage: reicht das für die Leipziger Ansprüche?

 

Leipzig strauchelt weiter.

 

Neu im Bullenstall

Mit Simakan, Gvardiol und Silva sowie Szoboszlai wieder 3,5 Neuzugänge in der Startelf. Der Portugiese wirkte heute zum wiederholten Male unglücklich, die Ballbehandlung ungewohnt schlecht, kein Mut zum Abschluss, da war am Ende sogar Poulsen aufälliger, der es zumindest versuchte. Gvardiol bemüht, aber in seinen Dribblings ohne Fortune, dafür führte er die meisten Zweikämpfe auf dem Feld. Simakan beim Gegentor im Pech, semmelte nach leichter Berührung über den Ball und sorgte so für die Chance, die Frage bleibt offen, ob er wirklich getroffen wurde. Szoboszlai mit der Vorlage zum Ausgleich und offensiv heute nach zwei schwachen Spielen wieder besser, am Ende vergab aber auch er im Duell gegen Horn den möglichen Siegtreffer.

 

Szoboszlai einer der besten Rasenballer.

 

Die drei besten Kicker aus der schönsten Stadt der Welt

Haidara: Führte die meisten Zweikämpfe nach Gvardiol, hatte deutlich mehr vom Spiel als Nebenmann Kampl und machte letztlich den Ausgleich. In der Form aktuell der beste ZM im Team.

Szoboszlai: In den letzten Spielen zurecht kritisiert, heute mit Nkunku der Aktivposten des Spiels. Spielte die meisten wichtigen Pässe und legte das 1:1 auf. Belohnte sich leider am Ende nicht, als sein Lupfer etwas zu niedrig geriet.

Gulácsi: Sorgte dafür, dass der Rückstand nicht größer wurde und hielt am Ende den Punkt fest. Beim Gegentor machtlos.

 

Silva hadert und trifft erneut nicht.

 

Luft nach oben

Silva: Konnte man in den vorhergehenden Spielen noch sagen, dass er nur wenig angespielt wurde, war Silva heute ohne Torschuss offensiv praktisch unsichtbar. Bezeichnend die Szene, in der er im Strafraum gut positioniert weder den Abschluss suchte, noch das Abspiel schaffte.

Olmo: Da hatte man mehr erwartet, kaum Zugriff aufs Spiel, miese Passquote. War heute nicht das Spiel des Spaniers, da hatte Forsberg in der Hälfte der Zeit deutlich mehr Einfluss.

 

Kategorie schlecht gealtert

Ansprachen so gehaltvoll wie ein Fahnenappell...

 

Tweet des Spiels

Beschreibt zumindest einen Teil der Meinung in der Fanszene derzeit.

 

Champagner statt Bier – die Fans

Nur wenige mitgereiste Fans in Köln, denn Teile der aktiven Fanszene protestierten gegen die dort geltenden 2G-Regeln. Hätte man das Spiel als neutraler Fan verfolgt, wäre es sehr unterhaltsam gewesen, so bleiben leider gemischte Gefühle.

 

Poulsen besser als Silva - aber ebenso ohne Glück im Abschluss.

 

Pfeife des Spiels

Mit Dr. Brych kehrte der Schiedsrichter des Pokalfinales zurück – schmerzhafte Erinnerungen in einer sowieso schon problematischen Zeit. Während Leipzig drei von vier Pokalspielen unter seiner Leitung verloren hatte, gab es in der Liga nur eine Pleite (in Bremen). In der Bundesliga bei bisher zehn Spielen nur drei Siege – eng war es immer.

Brych mit einigen kniffligen Szenen. Die Abseitsentscheidungen richtig, bei Szoboszlai war es sehr knapp. Das 1:0 sehr schwer zu bewerten, ohne die leichte Berührung hätte Simakan wohl den Ball korrekt getroffen, das ging vielleicht nicht aus allen Einstellungen hervor, wäre aber besser zu prüfen gewesen. Sehr unglücklich für RBL - eine klare Fehlentscheidung, die das Eingreifen des VAR gerechtfertigt hätte, war es aber nicht. In einigen Zweikampfentscheidungen Brych nicht konsequent genug, trotz doppelt so vieler Fouls kam Köln relativ glimpflich davon. Bemerkenswert auch, dass Czichos hohes Bein gegen Silva (mit Kopf auf Brusthöhe) keine Gelbe nach sich zog, es wäre die Ampelkarte gewesen – kurz darauf wechselte ihn Baumgart konsequent aus.

 

Mit der Entscheidung darf man hadern.

 

Aufgefallen

1)      Ist das Glas nun halbvoll oder halbleer? Zu Beginn des Jahres verlor Leipzig in Köln, heute war Kölns Punkt insgesamt aber verdienter als seinerzeit der Sieg, weil RBL in der Mitte des Spiels einfach viel zu viel zuließ. Im Vergleich zu den hohen Pleiten gegen Bayern und City wirkte es besser – aber letztlich auch, weil Köln nicht über die Qualität verfügt, um RBL für die Abwehrfehler entsprechend zu bestrafen. Offensiv war die Schlussphase immerhin sehr druckvoll, hier fehlte nur das Glück im Abschluss. Aber wie sagt man so schön – immer Pech ist irgendwann auch Unvermögen.

2)      Wir müssen reden, Marsch… Die Saisonziele sind in ernster Gefahr. Es fühlt sich etwas an wie zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. Viele solcher Punktverluste darf sich Leipzig nicht mehr leisten, will man am Ende auf den für die Champions League Qualifikation vorraussichtlich notwendigen 2-Punkte-Schnitt kommen. Von der Rasierklinge (so sie denn seitens Mintzlaff und Co. überhaupt schon geschärft wird) springt Marsch mit dem Spiel nicht. Das Damoklesschwert hängt weiter über ihm.

 

Nkunku erneut ein Aktivposten.

 

3)      Wenn sich die deutlich teurere Mannschaft von der Hektik des Spiels anstecken lässt und am Ende auch nicht besser spielt als die deutlich kostengünstiger zusammengestellte Elf, dann hat man was falsch gemacht. Die soliden ersten 20 Minuten dürfen nicht über den danach eintretenden zügigen Verfall hinwegtäuschen. Immerhin gelang in der Schlussphase die nötige Antwort. Wer weiß, ob mit offensiveren Wechseln, gegen Kölner die konditionell klar abbauten, mehr drin gewesen wäre.

4)      Die hektische Phase zwischen der 20. und der 60. Spielminute bedarf mit Sicherheit einer weiteren Analyse. Wieso kam die Abwehr auf einmal so ins Schwimmen, wo war die Spielkontrolle, wo die Tiefenstaffelung? Für dieses "Immer feste druff" ist Leipzig eigentlich nicht gemacht. Man kann den Gegner beherrschen, aber die Kontrolle darf niemals so verloren gehen wie in dieser Phase.

 

Unser Ball ist bunt.

 

5)      Mal Abseits der 4-2-3-1, bei dem man immer noch sagen kann, dass man jetzt eine gewisse stabile Grundform braucht, die dem Team Sicherheit gibt, waren es vor allem die Wechsel, die erneut schwer zu erklären waren. Im Rückstand das Ein-Stürmer-System beizubehalten und positionsgetreu zu wechseln und später offensiver denkende Kicker rauszunehmen und die beiden Sechser Adams und Laimer zu bringen, das sah nicht nach Angriff aus.…

6)      An der xG Wertung kann man festmachen, was aktuell falsch läuft. Defensiv ist man zu offen. Bei der letzten Niederlage in Köln hatte der FC 0,6 xG, nun 1,7 – Leipzig hatte jeweils 2. Damals war die Pleite unglücklich, dieses Mal die Punkteteilung durchaus gerecht. Wie es möglich war, die RBL Defensive – seit Rangnick eigentlich das Rückgrat des Teams – in so kurzer Zeit in eine Wackelabwehr zu verwandeln, bleibt das große Mysterium.

7)      Auswärts hat es mit der Trendwende nicht geklappt. Man darf mit Fug und Recht behaupten, dass die kommenden drei Heimspiele bis zur nächsten Länderspielpause nun endlich gewonnen werden müssen. Dann kann nach zehn Pflichtspielen Bilanz gezogen werden, momentan fällt sie wohl ernüchternd aus.

 

Die Frage ist eben: Reicht das?

 

Fazit & Ausblick

Ein 1:1, für das sich RBL wenig kaufen kann. Die Abwehrschwächen bleiben weiterhin bestehen und vorne geht aus dem Spiel heraus noch immer zu wenig – bezeichnenderweise das Tor nach einer Ecke. Die Taktik und die InGame-Wechsel werfen weiterhin Fragen auf und so wird es auch in den kommenden zwei Wochen nicht ruhiger werden um Marsch.

Jetzt kommen drei Heimspiele bis zum Ende des Monats, gegen die Lieblingsgegner Hertha (80% Siegquote) und Bochum (100% Siegquote) braucht RBL zwei Dreier und am besten Vorstellungen, die ausreichen, um die Kritiker zum Schweigen zu bringen. Selbiges gilt gegen Brügge. Wie wahrscheinlich das ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Für mich klingt es leider es mehr und mehr nach Prinzip Hoffnung.


Kicker – Whoscored – Sofacore – Understat – RBL – Bundesliga – FotMob

Statistik
1. FC Köln: Horn – Schmitz (82. Özcan), Kilian, Czichos (31. Meré), Hector (C) – Skhiri, Ljubičić, Thielmann (83. Schindler), Duda – Modeste (68. Andersson), Uth (68. Ehizibue)
RB Leipzig: Gulácsi (C) – Klostermann, Orbán, Simakan, Gvardiol – Kampl, Haidara (85. Adams) – Szoboszlai (Laimer 90.+3), Olmo (57. Forsberg), Nkunku – Silva (57. Poulsen)
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Tore: 1:0 Modeste (54.), 1:1 Haidara (71.)
Torschüsse: 14 / 19
Schüsse aufs Tor: 5 / 9
Passquote: 75% / 75%
Zweikampfquote: 48% / 52%
Ballbesitz: 47% / 53%
Laufleistung: 117,1 km / 113,9 km
Sprints: 259 / 254
Fouls: 12 / 6
Ecken: 4 / 10
Abseits: 3 / 3
Gelbe Karten: Czichos, Meré, Schmitz / Klostermann (1)
Zuschauer: 25.000 (ca. 200 RBL Fans)

Rumpelstilzchen


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  • 1. FC Köln
  • 2021/22
  • Amadou Haidara
  • André Silva
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  • Bundesliga
  • Dani Olmo
  • Dominik Szoboszlai
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  • Hinrunde
  • Jesse Marsch
  • Köln
  • Mohamed Simakan
  • Péter Gulácsi
  • Unentschieden
  • Yussuf Poulsen