Wundertüte Leverkusen
Die Stärke der Herrlich-Elf liegt klar im Umschaltspiel und in der Offensive. Offensivpower bedeutet aber auch nicht alles, wenn man selbst im Ballbesitz gegen eine abwartende Mannschaft das Spiel gestalten muss und dabei kaum genügend Räume erhält, um seine Qualitäten gewinnbringend einsetzen zu können. Letztendlich begibt man sich dadurch immer wieder selbst in gefährliche Gegenangriffe, verliert zuvor unnütz die Bälle und stellt dabei seine Abwehrleute vor zu großen Problemen. Letzteres scheint das Hauptproblem von Bayer-Trainer Heiko Herrlich zu sein, der daran gemessen wird, diese Baustelle in naher Zukunft besser zu lösen.
Mit 21 Gegentreffer hält man derzeit einen Schnitt von 2 Gegentoren pro Spiel. Dass da nicht immer drei oder vier eigene Treffer erzielt werden können um zu gewinnen, offenbart auch irgendwie das gleiche Problem, mit dem wir zuvor noch gekämpft haben. Es fehlt an taktischer Variabilität im Aufbauspiel, an entsprechende Lösungen wie auch an einer sicheren Spielweise, so wie es unsere Leipziger Rasenballer in der Bundesliga zuletzt praktizierten. Wenn Heiko Herrlich wieder die Roten Bullen überraschen möchte, dann wird er ähnlich agieren wie beim so erfolgreichen 1:4 Auswärtssieg vor sieben Monaten in der Rückrunde 2017/18. Durch situatives Pressen und nach Balleroberung in der gegnerischen Hälfte möchte man schnellstmöglich den Torabschluss suchen. Hilfreich sind dabei auch die Tempodribblings von Julian Brandt, Bellarabi und Bailey, wie auch die Spiel- und Abschlussstärke von Havertz und Volland.