Nürnberg unter Zugzwang
Keine drei Wochen ist es her, da zog der Club Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt in der 1. Bundesliga. Aufstiegstrainer Michael Köllner musste seinen Hut nehmen wie auch Sportvorstand Andreas Bornemann. Nach 15 Niederlagen am Stück musste man nun den letzten Strohhalm ziehen, um den letzten Tabellenplatz doch noch verlassen und somit Tuchfühlung zum FC Augsburg und dem VfB Stuttgart halten zu können, die tabellarisch noch auf Schlagdistanz sind. Schwer wird dieses Unterfangen alle Male werden, da mit RB Leipzig, TSG 1899 Hoffenheim und Eintracht Frankfurt starke Gegner in den darauffolgenden Spieltagen warten. Der ehemalige Co-Trainer Boris Schommers übernahm die Cheftrainerrolle und konnte zumindest in seinen ersten beiden Begegnungen seinem Team auch gleich einige wichtige Grundtugenden einimpfen, die von Nöten sind, um andere Defizite annähernd ausgleichen zu können.
Gegen favorisierte Teams aufopferungsvoll zu verteidigen liegt dem Spiel der Nürnberger auf Deutschlands höchster Spielklasse besser, als selbst das Spiel gestalten und Torchancen herausspielen zu müssen. So besinnt man sich neben der mentalen Komponente auf einfache taktische Mittel wie Standards, Distanzschüsse oder Flankenspiel gegen favorisierte Teams, um mehr Torgefahr ausstrahlen zu können. Insgesamt liegt der wunde Punkt hier genau im Offensivspiel und im Auslassen von Torchancen. Mit 18 Toren weist man momentan die geringste Trefferausbeute auf, was im Endeffekt vielleicht doch an der fehlenden individuellen Qualität und in der Ausführung im letzten Spielfelddrittel zurückzuführen ist.